Die Äbte des Zisterzienserordens im Kloster Wörschweiler und Das Kloster Wörschweiler als Grablege von Adel, Ritterstand und Klerus: Unterschied zwischen den Seiten

Aus Die Ruine des Zisterzienserkloster Wörschweiler
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Aus den dem Autor vorliegenden Quellen gingen folgende Äbte des Klosters Wörschweiler hervor:
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Neben den Stiftern wurden in Wörschweiler auch weitere “Laien” - also keine Mönche der Zisterzienser – begraben. Diese Ausnahme ist auf eine Erlaubnis von [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alexander_IV._(Papst)&oldid=138162472 Papst Alexander IV.] zurückzuführen, der dieses Recht am 10. Januar 1256 für das Kloster verbriefte<ref Name = "nr6a">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7ff</ref>. Nach Hans-Walter Herrmann war die Beisetzung von Laien auf den Klosterfriedhöfen und des Adels in den Klosterkirchen im allgeeinen bereits ab 1217 erlaubt<ref Name ="HWH8">Hans-Walter Hermann, Gründung, Aufstieg und Niedergang des Klosters Wörschweiler in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 14</ref>. Die Zisterzienser versuchten sich dem so lange wie möglich zu entziehen, um Berührungspunkte mit Laien zu vermeiden <ref Name = "nr6a">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7ff</ref>.
  
*Abt Cobertus/Gobertus - der erste zisterziensische Abt 1171<ref Name = "nr49">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900,, S. 2</ref>.  
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Die Grafen von Saarwerden hatten die Klosteranlage nicht zuletzt für die Nutzung als Familienruhestätte gestiftet. Als solche wurde es von ihren Nachfolgern und deren Lehnsleuten bis zum Tod des letzten Grafen von Homburg genutzt. Bei den Ausgrabungen in den 1880er-Jahren hat man die Grabplatten im Klausurhof gehoben. 17 Grabplatten befinden sich noch heute in der Ruine - aufgestellt an der Außenwand der Basilika. 6 weitere Platten bzw. Fragmente befinden sich im Römermuseum Schwarzenacker. Die Grabstellen im Klosterhof wurden durch Betonplatten verschlossen bzw. markiert. Leider ist auch diese notdürftige Beschriftung zwischenzeitlich stark verwittert. Berichten der “Saarbrücker Zeitung” vom 16.11.2012 zufolge, sollen die Betonplatten durch Nachbildungen der Originale ersetzt werden und eine Beschriftung der Gräber angebracht werden.  
  
*Abt Balduin – er bezeugt 1180 eine Konfirmationsurkunde Ludwigs des Älteren von Saarwerden<ref Name = "nr51"></ref>. Abt Balduin holte die Gebeine des Grafen Ludwig des Jüngeren aus Italien zurück, um sie in Wörschweiler beizusetzen<ref Name = "nr50">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900,, S. 28</ref> <ref Name = "nr51">www.wattweiler.org, Veröffentlichung der Gründungsurkunde, erstellt in Wattweiler (Stand: 01.03.2009)</ref>. Der Abt Balduin erscheint noch bis 1192 in den Regesten des Klosters<ref Name = "nr63">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler ..., S. 91</ref>. Da Ludwig der Jüngere ca. 1176 gefallen ist und lt. der Quelle "Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836" am 08. April 1179 in Wörschweiler begraben wurde, wäre Abt Balduin bereits zu diesem Zeitpunkt im Amt gewesen. Wobei aus der Quelle nicht hervorgeht, dass er die "Heimholung" bereits als Abt durchgeführt hatte.
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Hermann Hahn hat vor über 100 Jahren umfangreiche Recherchen zum Kloster Wörschweiler als Begräbnisstätte durchgeführt. Er hat ein Verzeichnis, unterteilt in zwei Gruppen, erstellt. Für die erste Gruppe ist seines Erachtens belegt, dass diese Personen im Kloster begraben werden sollten oder wollten, jedoch nicht, ob dies dann auch erfolgte. Für die zweite Gruppe sei hingegen die Beisetzung im Kloster Wörschweiler überliefert<ref Name = "nr19">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 5f</ref>.
  
*Abt Conrad (1) - dieser Abt wird mit der Jahreszahl 1212 nur bei Schultz aufgeführt<ref Name = "Schulz1">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 135</ref>.  
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In Hahns Aufstellungen sind die Grabsteine, welche im Kapitelsaal des Klosters gehoben wurden, noch nicht berücksichtigt. Sie wurden im Rahmen der Kampagne der 1950er Jahre ausgegraben.
  
*Abt Gobert II. – er erscheint in einer Urkunde der Bürgerschaft von [http://de.wikipedia.org/wiki/Marsal_(Moselle) Marsal]. Die undatierte Urkunde könnte um 1203 erstellt worden sein<ref Name = "nr64">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 92, Nr. 18</ref>. Dieser Abt wird erneut am 23.03.1212 in einer Urkunde des [https://de.wikipedia.org/wiki/Innozenz_III. Papstes Innozenz III.] genannt, welcher dem Kloster die Erlaubnis erteilt, die Benediktinerregeln für ihr Kloster beizubehalten<ref Name = "nr65">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 94, Nr. 25</ref>. Abt Gobert wird zuletzt 1220 namentlich in den Regesten genannt<ref Name = "nr66">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 99, Nr. 39</ref>. Bei Franz Xaver Remling wird Abt Gobert noch 1229 durch Papst [http://de.wikipedia.org/wiki/Gregor_IX. Gregor IX.] zur Untersuchung von Missständen in das [http://www.historische-orte.de/html/koenigshalle.html Kloster Lorsch] an der Bergstrasse gesandt<ref Name = "nr0">Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836, S. 240</ref>. 1231 wurden die Äbte aus Eußerthal, Sturzelbronn und Wörschweiler durch das Generalkapitel abgesetzt, da sie unter Führung des Abts aus Eußerthal an einer Konspiration (falsche Anschuldigungen) gegen den Abt aus Weiler-Bettnach beteiligt gewesen waren. Sie erhielten lebenslanges "Hausverbot" in den vier genannten Klöstern. Der Name Goberts ist nicht explizit genannt<ref>Thomas Trapp, [https://digital.sulb.uni-saarland.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-193655  Die Zisterzienserabtei Weiler-Bettnach (Villers-Bettnach) im Hoch- und Spätmittelalter], S. 51f</ref>.
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Der Autor greift diese Aufteilung von Hahn - erweitert auf die Gruppe der gefundenen Gräber - auf (Gruppen I - III). Gegebenenfall sind du von Hahn als "A" und "B" bezeichneten Gruppn mit Anmerkungen in eckigen Klammern zum aktuell bekannten Stand versehen.
  
*Abt Heinrich - ist 1233 der nächste namentlich genannte Abt in den Regesten des Klosters<ref Name = "nr67">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 111, Nr. 85</ref>.
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*'''Gruppe I'''
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Nach Hahn haben diese Personen ein Begräbnis in Wörschweiler verfügt oder gewünscht.
  
*Abt W... - mehr als die Initiale “W” ist in einer Urkunde vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Propstei_St._Remigius Remigiusberg] aus dem Jahr 1235 nicht dokumentiert. Zumindest ist somit für Abt Heinrich eine Abgrenzung möglich<ref Name = "nr68a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 112, Nr. 89</ref>. Möglicherweise war es dieser Abt, welcher um 1241 ebenfalls durch das Generalkonvent abgesetzt wurde, weil ihm vorgeworfen wurde die Disziplin schleifen gelassen zu haben, gegen Misswirtschaft nicht eingeschritten zu sein und außerdem Mönchen auf der Durchreise - im Gegensatz zu Frauen - den Zugang zum Kloster verweigert hatte<ref>Thomas Trapp, [https://digital.sulb.uni-saarland.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:bsz:291-sulbdigital-193708  Die Zisterzienserabtei Weiler-Bettnach (Villers-Bettnach) im Hoch- und Spätmittelalter], S. 57</ref>.
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*Wilhelm von Dunzweiler (Urkunde v. 29.04.1247). Er und seine Frau Pantzerte verzichteten dafür auf eine Klage gegen das Kloster<ref Name = "nr129">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 13</ref>. Er soll nach seinem Tod binnen eines Tages abgeholt und bei den Klosterbrüdern begraben werden.<ref Name = "nr153">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 51</ref> <ref Name = "nr169">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Werschweiler..., S. 126, Nr. 131</ref> („bei den Klosterbrüdern“ meint bei den Mönchen und damit auf dem Friedhof ''vor'' dem Kloster).
  
*Abt Friedrich - schließt am 26.07.1242 einen Vergleich mit Erzpriester Conrad von Lare<ref Name = "nr72">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 120, Nr. 111</ref> - dieser Abt erscheint in den Regesten des Klosters regelmäßig bis 1258<ref Name = "nr74">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 122 - 144, Nr. 192</ref>.
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*[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grafschaft_Veldenz&oldid=137670887#.C3.A4ltere_Linie_Veldenz Graf Gerlach von Veldenz und seine Frau Elisabeth (von Zweibrücken)] (1258) - im Gegenzug für ein Vermächtnis<ref Name = "nr130">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14</ref>.
  
*Abt Albert - dieser Abt wird mit der Jahresangabe 1257 nur bei Schultz aufgeführt<ref Name = "Schulz1">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 135</ref>. Das passt nicht zur vorherigen Amtszeit von Friedrich.
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*Gertrud von Glitzenzellen (09.05.1261) - für ein Erbe bei Klingenmünster<ref Name = "nr131">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14</ref>,<ref Name = "nr76">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 151, Nr. 214</ref>. "Glitzenzellen" konnte der Autor als "[http://de.wikipedia.org/wiki/Gleiszellen-Gleishorbach Gleiszellen]" identifizieren.
  
*Abt Balduin II - wird von Franz Xaver Remling zwischen den Äbten Friedrich und Christianus aufgeführt.<ref Name = "nr00">Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836, S. 241f</ref>.
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*Ritter [https://books.google.de/books?id=raxBAAAAcAAJ&pg=PA54&lpg=PA54&dq=Hugo+von+L%C3%BCtzelstein&source=bl&ots=JCoX5ryFNJ&sig=Q54_drxEvLRLOdOSH8VIPi0joAA&hl=de&sa=X&ei=QMQWVdGoNoj1OISKgbAF&ved=0CCMQ6AEwAQ#v=onepage&q=Hugo%20von%20L%C3%BCtzelstein&f=false Conrad von Lützelstein genannt Beheym] und seine Frau Irmengard (25.03.1267) - im Gegenzug für ein Vermächtnis<ref Name = "nr132">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15 </ref> (vgl. auch Andreas Neubauer, Regesten ...<ref Name = "nr78">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 166, Nr. 262</ref>).  
  
*Abt Christian(us) - nimmt am 03.08.1260 an einer Gerichtssitzung zu Oppenheim teil<ref Name = "nr75">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 148, Nr. 202</ref>. Er erscheint mehrfach bis zum 08. Mai 1267 in den Klosterregesten<ref Name = "nr79">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 166, Nr. 263</ref>.  
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*Enela von [https://fr.wikipedia.org/wiki/Armorial_des_familles_d%27Alsace#mediaviewer/File:M-Scheibler300ps.jpg Morsberg] ([https://fr.wikipedia.org/wiki/Marimont-l%C3%A8s-B%C3%A9nestroff#Histoire Marimont-lès-Bénestroff]) - im Gegenzug für eine Schenkung (17.05.1308)<ref Name ="nr133">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15</ref>. (Diese Schenkung, die als Gegenleistung ein Begräbnis im Kloster inklusive Abholung der Leiche verlangt, ist mit Datum vom 16.05.1308 auch in Neubauers Regesten dokumentiert<ref Name = "nr92">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 229f, Nr. 502</ref> - allerdings ist der Name dort “Guela von Morsperg”.
  
*Abt Conradus (2) - ist neben dem Propst vom St. Remigiusberg Gegenstand einer Streitschlichtung des Mainzer Kanonikers Conrad vom Stein am 28.10.1267<ref Name = "nr80a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 167, Nr. 265</ref>.
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*Graf Friedrich (II.) von Saarwerden (1342) - für ein Vermächtnis<ref Name = "nr134">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15</ref> (vgl. Regesten Nr. 655<ref Name = "nr98">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 272, Nr. 655</ref>). Ergänzung: nach den Saarbrücker Regesten, lebt Friedrich 1357 noch, da ihm der Kaiser das Geleit für seine Grafschaft zuspricht<ref>http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/242</ref>
  
*Abt Christianus - beurkundet 1270 eine Verzichtserklärung des Heinrich von Enzberg zugunsten des [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Maulbronn Klosters Maulbronn]<ref Name = "nr59">Württembergisches Urkundenbuch, Band VII, Nr. 2111, S. 61</ref>([https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/item/SRT43GB5CPK4FRMUOPYWSAHMBJMA46C2?query=W%C3%B6rschweiler&rows=20&offset=0&viewType=list&firstHit=UCGHXFPQFZ7XHQSEE4JR7KCM55VE66OY&lastHit=lasthit&hitNumber=3 Foto der Urkunde]).
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*Graf Arnold zu Hohenburg und Herr zu der Fels (03.06.1382) – bestätigt für sein gewünschtes Begräbnis in Wörschweiler alle Schenkungen seiner Vorfahren<ref Name = "nr135">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 16 </ref> <ref Name = "nr101">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 301, Nr. 770</ref>.  
  
*Abt Godebert - dieser Abt wird mit der Jahresangabe 1268 nur bei Schultz aufgeführt<ref Name = "Schulz1">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 135</ref>.  
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*Graf Johann zu Hohenburg und Herr zu der Fels (29.04.1434) - für weitgehende Rechte<ref Name = "nr136">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 17</ref>. Der Grabstein des 1449 verstorbenen letzten Grafen von Homburg wurde in den 1950er-Jahren gefunden, somit ist das Begräbnis in Wörschweiler nun gesichert, siehe "Grabplatte des Grafen Johann von Homburg". Vgl. außerdem in den Regesten, den Eintrag, nach welchen dieser Wunsch des Grafen am 29.04.1434 dokumentiert wurde – in der betreffenden Urkunde gibt er an, schon seine Eltern seien in Wörschweiler begraben. Somit ist nach Auffassung des Autors auch für Graf Arnold und seine Gattin die Bestattung in Wörschweiler schriftlich überliefert und diese beiden gehören somit in die nachfolgende „Gruppe II“<ref Name = "nr137a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 329f, Nr. 879</ref>.
  
*Abt Stephan - ist am 26.09.1271 Mitsiegler einer Urkunde der [http://www.saarland-biografien.de/Saarbruecken-Lorette-von Gräfin Loretta (Lauretta) von Saarbrücken]<ref Name = "nr81">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 172, Nr. 281</ref>. In den Mittelrheinischen Regesten wird der Siegler der Urkunde Abt Warner - also Werner - von Wörschweiler genannt<ref>https://archive.org/stream/mittelrheinische03goer/mittelrheinische03goer_djvu.txt , Sucheingabe "Abt Warner" verwenden</ref>.
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Nicht bei Hahn aufgeführt ist der Priester "Jakob gen. vom Stocke (de Cipo)", welcher besiegelt durch die Kurie zu Trier, im März 1246 sein Begräbnis in Wörschweiler wünscht. Dafür vererbt er Haus und Hof bei der Moselpforte Trier dem Kloster und verspricht gleichzeitig den Bau eines [https://de.wikipedia.org/wiki/Oratorium Oratoriums] auf seinem Anwesen<ref Name = "nr127">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 125, Nr. 127</ref>. Die Moselpforte befand sich bei Pfalzel. 1270 wird ein Streit des Klosters mit dem Trierer Bürger "Giselbert" zugunsten Wörschweilers entschieden, bei welchem es darum ging, dass dieser den Mönchen durch "Tor und Zaun" den Zugang zu diesem (benachbarten) Anwesen versperren wollte. Das Oratorium wird hierbei als gebaut erwähnt<ref Name = "nr127a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 171, Nr. 276</ref>.
  
*Abt Conrad (3) - siegelt 1273 eine Urkunde über den Bau von drei Brücken in Schornesheim<ref Name = "nr82">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 176, Nr. 301</ref> - dies ist evtl. ein Hinweis darauf, dass der Regesteneintrag von 1267 falsch ist und Conrad dem Christian und dem Stephan erst nach 1271 nachfolgte.  
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*'''Gruppe II'''
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Nach Hahn ist für diese Personen die Bestattung im Kloster Wörschweiler schriftlich überliefert.
  
*Abt Heinrich (2) - erscheint erstmals am 17. März 1277 als Siegler einer Urkunde des Klosters Hornbach<ref Name = "nr83">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 181, Nr. 320</ref>. Am 24.08.1278 vereinbart er mit dem Abt des [https://de.wikipedia.org/wiki/Abtei_Wadgassen Klosters Wadgassen], künftig den Pastor der Kirche “zur Hecke” abwechselnd mit diesem zu bestimmen<ref Name = "nr52">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 696</ref> <ref Name = "nr170">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler..., S. 182f, Nr. 325</ref>. Dieser Vertrag wurde im Jahr zuvor bereits vereinbart<ref Name = "nr171">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler..., S. 182, Nr. 323</ref>. (Mit „zur Hecke“ bzw. „Heche“ ist der heutige Bexbacher Stadtteil „Höchen“ gemeint.) In den Regesten des Klosters wird er zuletzt am 7.11.1279 gemeinsam mit Emmerich von Lewenstein als Schlichter eines Streits der Äbtissin Gertrud des [https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Sion_(Mauchenheim) Klosters Sion] mit dem Ritter Wolfram gen. Longus um das Patronat der Kirche in Spiesheim namentlich benannt<ref Name = "nr84">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 182f, Nr. 327, 328, 329</ref>.
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*Graf Ludwig II., der Jüngere, von Saarwerden. Graf Ludwig der Jüngere, fiel im Verlauf des [https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_I._(HRR)#F.C3.BCnfter_Italienzug_.281174.E2.80.931176.29:_Niederlage_von_Legnano fünften Italienfeldzug] Kaiser Friedrichs I. Sein Tod ist demnach ca. 1176 zu datieren. Seine Gebeine wurden von Abt Balduin zurückgeführt und zwischen dem 12. März und dem 9. April 1180 im Kloster Wörschweiler beigesetzt<ref Name ="nr138">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 17 - 31</ref> <ref Name ="nr21>Gründungsurkunde, erstellt in Wattweiler - hier wird erwähnt, dass der Bruder des Grafen Ludwig des Älteren in Wörschweiler begraben wurde und dass er auf dem Feldzug des Kaisers in der Lombardei gefallen ist. Das ermöglicht eine Datierung seines Todes um 1176.</ref>. Nach der Quelle "Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836" (S. 239) fand die Beisetzung am 09. April 1179 statt. Dieses Datum ist auf eine das Kloster Eußerthal betreffende Urkunde zurückzuführen - Hermann Hahn geht hier von einer möglichen Rechnung in [https://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCndigung_des_Herrn Marienjahren] aus und hält 1179 für eher unzutreffend<ref Name ="nr138"></ref>.
  
*Abt Otto - ist im März 1285 nach den Regesten des Klosters Abt von Wörschweiler<ref Name = "nr85">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 189, Nr. 351</ref>.
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*Graf Theoderich von Hohenburg - beurkundet nach 1180 durch seinen Sohn Graf Friedrich<ref Name ="R9">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 89f, Nr. 9</ref>.
  
*Abt Heinrich (2) - der bei Glasschröter als derselbe “Heinrich” wie zuvor erscheinende Abt. Er siegelt bei Glasschröter am 03.06.1290 einen Vergleich der Grafen [https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Zweibr%C3%BCcken) Walraff von Zweibrücken] und Ludwig von [http://www.historische-orte.de/hohenburg.htm Homburg]<ref Name = "nr53">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 69 (findet man auch in den Regesten des Klosters).</ref> In den Regesten ist der Name des Abtes bereits am 15. Mai 1288 wieder “Heinrich”. Dabei wird sein Vorgänger als “Abt Conrad” angegeben<ref Name = "nr86">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 191, Nr. 358</ref>.  
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*Graf Friedrich von Hohenburg - beurkundet durch Privilegiengewährung seines Sohns Theoderich für das Kloster am 12. Juni 1219<ref Name = "nr140">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 42</ref>.
  
*Abt Otto von Werneswilre - beurkundet am 14. Juni 1293 einen Kauf- und Dienstvertrag des [https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Zweibr%C3%BCcken Grafen von Zweibrücken]<ref Name = "nr87">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 198, Nr. 384</ref>. Ist der “Otto-Eintrag” vom März 1285 ein Fehler? Sein Vorgänger Heinrich war wohl nicht verstorben, sondern zurückgetreten - denn nach einer Schenkungsurkunde des Ritters Johannes Raubesag aus [http://www.historische-orte.de/lichtenburg.htm Liechtenberg], lebte er noch am 12. September 1298, Heinrich wird jedoch bereits als “Bruder” und vormaliger („weiland“) Abt bezeichnet<ref Name = "nr88">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 206, Nr. 413</ref>. Otto tritt namentlich zuletzt am 20.08.1306 in Erscheinung<ref Name = "nr91">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 224, Nr. 485</ref>.  
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*Graf Folmar II. von Kastel - beurkundet am 08.05.1223 durch Schenkungen seiner Tochter Mechtildis, bestätigt durch ihren Bruder Graf Heinrich<ref Name = "nr141">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 33</ref> (vgl. dazu auch die Regesten des Klosters<ref Name ="nr68">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 101f, Nr. 49 u. 50</ref>).
  
*Abt Conrad (4) - musste 1308 das Generalkapitel der Zisterzienser um eine Vollmacht für Graf Friedrich von Saarwerden bitten, welche diesen beauftragte, “rebellische Mönche”, welche sich wohl auch des Raubes schuldig gemacht hatten, zu verfolgen und gefangen zu nehmen<ref Name = "nr93">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 230, Nr. 503</ref>.  
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*Gräfin Jutta - Gemahlin des Folmar II. von Kastel<ref Name = "nr142">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34</ref> (für Hahn nicht ausreichend bestätigt - vgl. auch hier die Regesten<ref Name = "nr68"></ref>).
  
*Abt Lodewig von Werneswilre - vereinbart am 05. Januar 1322 eine Erbpacht zu Alsenborn<ref Name = "nr94">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 248, Nr. 566</ref>.  
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*Graf Johann(es) - Sohn des Grafen Heinrich von Kastel<ref Name ="nr143">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34</ref> (bei Andreas Neubauer datiert nach dem 27.01.1235<ref Name = "nr70">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 113, Nr. 91</ref>).
  
*Abt Symey - ist am 12. Januar 1335 Mitsiegler einer Urkunde des [https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_II._(Zweibr%C3%BCcken) Grafen Walram von Zweibrücken]<ref Name = "nr95">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 261, Nr. 615</ref>. Sein Tod 1338 ist belegt durch die Grabplatte des Abtes Symey.
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*Graf Heinrich von Kastel - zwischen 1235 und 1237<ref Name = "nr144">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34</ref> (vgl. Andreas Neubauer, Regesten ...71: Die Witwe hätte das Kloster wohl nicht weiter bedacht, wenn ihr Gemahl nicht dort bestattet gewesen wäre).
  
*Abt Amelung - beglaubigt am 05.01.1339 eine Urkunde des Klosters Hornbach<ref Name = "nr97">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 268, Nr. 640</ref> - er ist Abt bis mindestens Dezember 1346, als er zuletzt namentlich eine Urkunde siegelt<ref Name = "nr99">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 279, Nr. 681</ref>. Schultz führt Abt Amelung nach Conrad mit der Jahresangabe 1366 auf - allerdings ohne Beleg<ref Name = "Schulz1">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 135</ref>.
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*Heinrich, Herr von [https://www.historische-orte.de/Kirkel Kirkel] - bezeugt am 01.10.1242 durch [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Falkenstein) Philipp von Falckenstein] und am 02.10.1242 durch Johann und Arnold von Siersberg<ref Name ="nr145">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 36</ref> (seine Neffen). Den Regesta Imperii ist zu entnehmen, dass Heinrich 1251 mit der Reichsburg Kirkel belehnt wurde<ref Name = "RIii">[http://www.regesta-imperii.de/regesten/5-1-2-staufer/nr/1251-04-00_1_0_5_1_2_977_4543.html Belehnung des Heinrich von Saarwerden mit der Reichsburg Kirkel in den Regesta Imperii]</ref>). Das ist auffällig, da aus den Wörschweiler Regesten vom 01. u. 02.10.1242 hervorgeht, dass Heinrich 1242 verstorben ist<ref>Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 121, Nr. 112, 113, 114</ref>.
  
*Abt Conradus/Conrad (5) - gestattet 1354 einer Bruderschaft in Neumünster (heute Stadtviertel von Ottweiler) die Teilnahme am geistlichen Leben des Klosters, als wären sie Mitglieder desselben<ref Name = "nr100">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 287, Nr. 717</ref>. Bei Ausgrabungen im Kloster wurde ein Grab eines Conradus mit dem Sterbedatum 1355 versehen. Es gibt im Kloster allerdings eine Grabplatte eines Abt Conradus, welche erst 1384 datiert. Es gibt keinen Hinweis, dass es sich hierbei um einen späteren Conrad(us) handelt.  
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*Ludwig IV. von Saarwerden - bezeugt am 01.04.1243 durch eine Schenkungsurkunde von dessen Vater Ludwig III. (Bruder des Heinrich von Kirkel), seine Frau Agnes und ihres Sohn Heinrich<ref Name = "nr146">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 37</ref> (vgl. auch Andreas Neubauer, Regesten ...<ref Name = "nr72a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 122, Nr. 118</ref>).
  
*Abt Heinrich (3) - wird erstmals am 21.12.1392 als Siegler einer Urkunde genannt<ref Name = "nr102">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., vgl. S. 307, Nr. 792 bis S. 325, Nr. 861, in diesem Zeitraum erscheint Abt Heinrich regelmäßig in den Regesten.</ref>. 1415 reiste er zum [https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Konstanz Konzil von Konstanz] (Costnitz)um strengere Maßregeln gegen abtrünnige Mönche zu erwirken<ref>Dr. Philip Kasimir von Heintz, Das ehemalige Fürstenthum Pfalz-Zweybrücken und seine Herzoge, bis zur Erhebung ihres Stammes auf den bayerischen Königsthron: Ein Beitrag zur vaterländischen Geschichte. Erster Theil, welcher die Periode von 1410 bis 1514 umfaßt, München 1833</ref>. Vom 18.01.1421 bis 07.01.1422 führt Abt Heinrich im Auftrag von Papst [https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_V. Martin V.] eine Untersuchung von Rechtsverhältnissen, die aufgrund der Vernichtung von Dokumenten durch Brände im [http://www.historische-orte.de/index.php?title=Kloster_Gr%C3%A4finthal Kloster Gräfinthal] in Frage gestellt waren<ref Name = "nr6c">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7f</ref>. Sein Name erscheint noch in zahlreichen Einträgen in den Regesten bis zuletzt 1425<ref Name = "nr102"></ref>. Die Grabplatte des Abtes “Henricus” aus dem Jahr 1427 ist somit diesem Abt zuzuordnen.  
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*Agnes [https://de.wikipedia.org/wiki/Grafschaft_Vaud%C3%A9mont von Vaudémont (Widamunt),] Gemahlin des [https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Zweibr%C3%BCcken) Grafen Wolfram I. von Zweibrücken] - beurkundet 1280 durch Walram von Zweibrücken<ref Name = "nr147">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 37</ref> (Die Grabstätte ist inzwischen bekannt – vgl. "Grabplatte der Gräfin Agnes und Propst Heinrichs").
  
*Abt Johann(es) - nimmt am 21. Februar 1429 vom Grafen [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Moers-Saarwerden) Johann von Mörs und Saarwerden] dessen Dörfer Furt (Fürth im Ostertal), Furtbach (Furpach?), Limbach, Hasel (Hassel) und andere Güter als Pfand für dessen Schulden an<ref Name = "nr104">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 325f, Nr. 864</ref>. Am 24.06.1448 beurkundet Abt Johann eine Schenkung von 900 Gulden des Junkers Lambrecht von Castel, seiner Frau Katharina und seiner Söhne Ritter Michel und Junker Albrecht von Castel. Die Söhne sind zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben<ref Name = "nr55">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 736f</ref> <ref Name = "nr106a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 338f, Nr 812</ref>. Die Grabplatte von Junker Albrecht (=Albert) ist vermutlich erhalten (vgl. "Die Grabplatte des Albert von Kastel"). 1444 tauscht Abt Johannes einen Weinberg in Bolchen (Bliesmengen-Bolchen) des Klosters gegen Ansprüche des Kloster Gräfinthal bei Bierbach<ref Name = "nr165">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 334, Nr. 896 u. in „Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde, Regesten des Saarpfalz-Kreises, Sonderheft 2013, S. 35“</ref>. Als Abt wird Johann zuletzt am 25. Juli 1450 in einem Kaufvertrag des Klosters erwähnt<ref Name = "nr107">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 341, Nr. 918</ref>. In einem Streit zwischen den Klöstern St. Remigiusberg und Wörschweiler wird er am 28. Januar 1457 noch einmal als ehemaliger („weiland“) Abt erwähnt<ref Name = "nr108">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 343, Nr. 926</ref>. Er stirbt nach der Inschrift seiner Grabplatte 1458. Ohne explizite Nennung seines Namens wird in  „Das ehemalige Fürstenthum Pfalz-Zweybrücken und seine Herzoge, bis zur Erhebung ihres Stammes auf den bayerischen Königsthron, Erster Theil“ berichtet, dass er um ca. 1436 gemeinsam mit dem Ritter „Brenner von Löwenstein“ ein Schiedsurteil gegen Albrecht von Castel, Heinrich von Sötern, Hans von Hintingen [Johann von Huntingen], Hans von Ninsweiler [Johann von Nünschweiler] und Johann [Hubenriß] von Odenbach ausgesprochen habe. Dabei muss es sich um eine Pflichtverletzung der Beschuldigten gegen den [https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_von_Pfalz-Simmern-Zweibr%C3%BCcken Herzog Stefan von Pfalz-Simmern-Zweibrücken] gehandelt haben<ref>Dr. Philipp Casimir Heintz, Das ehemalige Fürstenthum Pfalz-Zweybrücken und seine Herzoge, bis zur Erhebung ihres Stammes auf den bayerischen Königsthron, Erster Theil, S. 22</ref>. Die vier Herren waren wohl allesamt verschwägert und mit den vier Töchtern der Eheleute Hensel von Gersbach und Bigel von Zweibrücken verheiratet<ref Name = "nr8x">Markus Bauer, Neue Erkenntnisse zu einer Grabplatte des Klosters Wörschweiler, in Saarpfalz - Blätter für Geschichte und Volkskunde, Ausgabe 4/2018, S. 43 - 48</ref>.  
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*(Graf Johann von Zweibrücken-Bitsch, verstorben am 23. Jan. 1337 - Hahn führt diesen Grafen wegen Zweifeln nicht in der Gruppe auf; nach Neubauers Regesten wäre er hier einzuordnen<ref Name = "nr96">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 267, Nr. 634</ref>).  
  
*Abt Conrad (6) - wird bei Remling und Schulz für das Jahr 1448 aufgeführt - die Zuverlässigkeit dieser beiden Quellen ist unklar. Die Aufstellung der Äbte ist bei beiden Autoren an anderer Stelle lückenhaft. Die Arbeiten stammen bereits aus den Jahren 1836 bzw. 1838 und "Remling" lag Schultz ggf. vor.<ref Name = "nr000">Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836, S. 245</ref>,<ref Name = "Schulz1">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 135</ref>.
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*[http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Moers-Saarwerden) Graf Johann zu Mörs und Saarwerden]<ref Name = "nr148">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 39</ref>. Den Regesten zufolge fiel er im Juli 1431 in einer Schlacht [https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_I._(Anjou) Renés von Anjou] gegen [https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_de_Vaud%C3%A9mont Graf Anton von Vaudemont]<ref Name = "nr105">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 328, Nr. 871</ref>). Die Grabstätte wurde nach Hahns Veröffentlichung gefunden - vgl. "Grabplatte des Grafen Johann von Mörs-Saarwerden und Lahr".
  
*Abt Nikolaus I - ist erstmals am 2. Mai 1453 Siegler eines Kaufvertrags<ref Name = "nr109">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 342, Nr. 920</ref>. Am 12.04.1458 schlichtet [https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_I._(Pfalz-Zweibr%C3%BCcken) Pfalzgraf Ludwig] einen Streit zwischen diesem Abt und Johann von Steinkallenfels<ref Name = "nr56">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 744</ref>. Pfalzgraf Ludwig nimmt bei ihm und seinem Konvent am 02.12.1461 einen Kredit auf und verpfändet ihnen dafür alle seine Rechte und Ansprüche in Niederbexbach<ref Name = "nr161">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 347f, Nr. 938</ref>. Am 13. Juli 1474 verzichtet Abt Nikolaus auf die Abtei und stirbt bald darauf am 05. Oktober 1474<ref Name = "nr111">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 354, Nr. 965 u. 967</ref>. Abt Nikolaus wird im Bruderschaftsbuch des Klosters Wörschweiler an erster Stelle als Mitglied der Sakraments- und Fronleichnamsbruderschaft aufgeführt<ref Name="Bruder1">Alfons Gebhart, Das Bruderschaftsbuch des Zisterzienserklosters Wörschweiler (15. - 16. Jahrhundert), Speyer 1992, S.63</ref>. Aus gleicher Quelle erfahren wir, dass sein Vater "Dielmann" und seine Mutter "Gut" hießen<ref Name="Bruder1"></ref>.
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*Lambrecht von Kastel, seine Frau Katharina von Zweibrücken und deren Söhne Michel und Albrecht - bekannt am 24.06.1448 durch den Abt Johann von Wörschweiler<ref Name = "nr149">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 39</ref> <ref Name = "nr20">vgl. Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 737 </ref>. (Sie sollen vor dem St. Bernhards-Altar begraben sein<ref Name = "nr152">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 41</ref> <ref Name = "nr106">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 338f, Nr. 912</ref>. Albrecht und Michel werden am 12.05.1448 in einer Stiftung der Katharina bereits als „selig“ bzw. verstorben bezeichnet<ref Name = "nr160">ebenda, S. 339, Nr. 913 und  Glasschröder, Franz Xaver, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, S. 293, München 1903, S. 294, Nr. 736</ref>. Vgl. hierzu auch "Grabplatte des Albert von Kastel"
  
*Abt Nikolaus II - der gebürtige Kaiserslauterner wird am Tage des Amtsverzichts seines gleichnamigen Vorgänger zum neuen Abt von Wörschweiler<ref Name = "nr112">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 354, Nr. 966</ref>. [http://www.historische-orte.de/index.php?title=Die_Klosterruine_Woerschweiler#1480:_Das_Kloster_ger.C3.A4t_in_Streit_mit_Ritter_Friedrich_.22Gentersberger.22_von_Bitsch 1480 wurde er von Friedrich Gentersberger (von Bitsch) gefangen gesetzt]. Dieser macht ihn für den Verlust seiner Güter bei Altstadt verantwortlich, welche Gentersberger in Folge eines “Gezänk” zwischen den Herrschaften Nassau-Saarbrücken und Zweibrücken abgeben musste<ref Name = "nr112"></ref>. Abt Nikolaus II ist nach einer Urkunde des Abts Heinrich vom 11.03.1510 “jüngst” verstorben<ref Name = "nr57">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 755</ref>. Wahrscheinlich hatte er resigniert, denn sein Nachfolger Heinrich wurde bereits 1507 gewählt. Zumindest bis zum 08.05.1503 war Abt Nikolaus noch im Amt – zu diesem Datum wird er (neben anderen) von seinem Prior Heinrich Flade (Pfarrer von Beeden) und weiteren „Honoratioren“ und Gemeindemitgliedern der Pfarrei Beeden um die Einrichtung eines Seelbuchs gebeten und darum, dieses regelmäßig vom Kaplan verlesen zu lassen<ref Name = "nr159">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters..., S. 374f, Nr. 1047</ref>. Abt Nikolaus wird im Bruderschaftsbuch des Klosters Wörschweiler an zweiter Stelle als Mitglied der Sakraments- und Fronleichnamsbruderschaft aufgeführt<ref Name="Bruder1">Alfons Gebhart, Das Bruderschaftsbuch des Zisterzienserklosters Wörschweiler (15. - 16. Jahrhundert), Speyer 1992, S.63</ref>. Aus gleicher Quelle erfahren wir, dass er aus Kaiserslautern stammte, sein Vater "Adam" und seine Mutter "Engel" hießen<ref Name="Bruder1"></ref>.
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Für Hermann Hahn sind die untersuchten Dokumente nicht in jedem Fall ein endgültiger Beleg für eine Beisetzung in Wörschweiler - für den
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*Graf [https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Zweibr%C3%BCcken) Walram von Zweibrücken], fand er dies widerlegt<ref Name = "nr150">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 38 </ref>, bei dem von ihm ebenfalls aufgeführten
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*Graf Johann von Zweibrücken (der als Sohn von Eberhard von Zweibrücken, wie sein älterer Bruder Simon, eigentlich "[https://de.wikipedia.org/wiki/Zweibr%C3%BCcken-Bitsch#Liste_der_Grafen_von_Zweibr.C3.BCcken-Bitsch Zweibrücken-Bitsch]" heißen müsste) hatte er erhebliche Zweifel<ref Name = "nr151">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 38f</ref>. Neubauers Regesten datieren den Tod von Graf Johann von Zweibrücken-Bitsch auf den 23. Januar 1337 und geben den Begräbnisort Wörschweiler an <ref Name = "nr105a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 267, Nr. 634</ref>).
  
*Abt Heinrich(4) - wird 1507 gewählt<ref Name = "nr115">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 376, Nr. 1054</ref>. Kaiserslautern wird als sein Geburtsort genannt. Er stirbt (kurz) vor dem 13. Oktober 1525<ref Name = "nr116">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 383, S. 1083</ref>. Abt Heinrich wird im Bruderschaftsbuch des Klosters Wörschweiler an dritter Stelle als Mitglied der Sakraments- und Fronleichnamsbruderschaft aufgeführt und ist damit zugleich der letzte Abt, der dort verzeichnet wurde<ref Name="Bruder1">Alfons Gebhart, Das Bruderschaftsbuch des Zisterzienserklosters Wörschweiler (15. - 16. Jahrhundert), Speyer 1992, S.63</ref>. Aus gleicher Quelle erfahren wir, dass auch Heinrich aus Kaiserslautern stammte<ref Name="Bruder1"></ref>.
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*'''Gruppe III'''
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Auf Grundlage der gefundenen Gräber kann man schließlich eine dritte Gruppe bilden, diese umfasst auch die bislang entdeckten Gräber der Äbte. Der Autor konnte nicht alle Grabplatten entziffern bzw. identifizieren. Oftmals gelang dies dank der Veröffentlichung von Hermann Hahn, welche im Jahr 1900 bereits Fotografien enthielt<ref Name = "nr22">Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff</ref>. Somit war ein Abgleich möglich. Es ist davon auszugehen, dass viele der Inschriften vor über 100 Jahren noch weniger verwittert waren.
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[[Datei:Arkosol Tumba.jpg|thumb|200px|rechts|Der Bogen des Arkosol-Tumbengrabs im südlichen Querschiff]]
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In der Südwand des südlichen Querschiffs wurde ein Arkosol-Tumbengrab entdeckt. Der Bogen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Arkosolium Arkosol] ist erhalten. In der [http://de.wikipedia.org/wiki/Tumba_(Grabmal) Tumba] erfolgten zwei Beisetzungen. Untersuchungen des unteren Skeletts führten zu den Ergebnis, dass es sich bei dieser zuerst bestattenen Person um eine Frau handelt. Die obere Grablege war geplündert und leer. Ebenso der Kirchenboden vor dem Arkosol<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>. In den Erinnerungen des Architekten Julius Kirsch an die Grabungskampagne des Prof. Schmoll gen. Eisenwerth, findet man einen [http://saardok.sulb.uni-saarland.de/bsz323597777.html Rekonstruktionsversuch] der Tumba. Möglicherweise gab es ein weiteres Arkosol-Tumbengrab im nördlichen Querschiff, welches weichen musste, als ein Durchgang zum Mönchsfriedhof geschaffen wurde<ref>Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, S. 10</ref>.
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Aufgrund der Integration des Arkosol in diesem älteren Teil des Kirchenbaus, ging Schmoll gen. Eisenwerth davon aus, dass sich hier die Gräber der Stifterfamilie befanden haben könnten. Als weitere Grablege für die Stifterfamilie vermutet er den nördlichen Kapellenanbau<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>. Hier könnte man an auch an eine notwendige Umbettung aus dem nördlichen Arkosol denken. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der Frau im südlichen Arkosol um Gertrud von Saarwerden handeln könnte. Nachzuweisen ist das bislang nicht. Über den Verbleib des Skeletts trifft Schmoll 1981 keine Aussage<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>. Interessant wäre, ob es verbliebene DNA für einen Abgleich mit der DNA von Verwanden gibt, zum Beispiel [http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_IX. Papst Leo IX.] oder dessen Großtante [http://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Metz Adelheid von Metz]. Geht man davon aus, dass es zwei Arkosol-Doppelgräber gegeben hat, so kämen für diese Friedrich I. und seine Frau Gertrud, sowie deren Sohn Folmar I. und dessen Frau Stephanie in Betracht. Im Kloster Eberbach war eine solche Wandnische Ruhestätte der ersten Äbte<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Eberbach#/media/File:Kloster_Eberbach_Wandgrab_Offenes_Grab_Abt_Ruthard_Abt_Arnold_Abt_Gerhard.JPG Wandnischengrab Kloster Eberbach]</ref>.
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Weitere Grabstätten von Stiftern vermutet Feldhaus in der ersten Bauphase der Vorhalle (Paradies), auf diesem Weg sollte seiner Ansicht nach das ursprüngliche Bestattungsverbot von Laien in der Klosterkirche umgangen werden<ref>Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, S 10</ref>. Wie man aus Schmolls Ausführungen zum Arkosol-Tumbengrab (s.o.) ableiten kann, galt dieses Verbot für die unmittelbaren Stifter nicht. Dennoch mag Feldhaus' Vermutung für die Zeit nach dem Observanzwechsel zutreffen, da die nachfolgenden Zisterzienser erheblich länger an diesen Regeln festhielten<ref Name = "nr6b">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7f</ref>.
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[http://cure-modern.eu/fileadmin/cure_modern/downloads/CUReMODERN_Fachtagung_Praesentation_Feldhaus_de Fotos von Öffnungen der Gräber im Kapitelsaal] werden in einer Präsentation von Dr. Heribert Feldhaus gezeigt.
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'''Am Langhaus- bzw. Querhaus der Kirche'''
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[[Datei:Grabsteine-1.jpg|zentral|Die Grabplatten am Langhaus]]
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[[Datei:Grabsteine-2.jpg|zentral|Die beiden Grabplatten am Querhaus]]
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'''Grabplatte des Conradus Abbas (1)'''
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[[Datei:Conradus.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Abtes Conrad(us)]]
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Inschrift:
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Unten: ''... CONRAD(US'')
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Links: ''(A)BBAS LOCI (H)UIS REQ(UI)ESCAT IN PAC(E)''
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Oben und rechts: ''ANNO D(OMI)NI MCCCLXXXIIII''
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Rechts: ''VALENTINI MARTIRIS''
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“'''Abt Conradus dieses Ortes ruhe in Frieden im Jahre des Herrn 1384 zu Valentini Martiris'''”
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Der Tag des Märtyrers Valentin ist der 14.02. Demnach ist der Wörschweiler Abt Konrad am 14.02.1384 verstorben.
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''östlichen Reihe des Kapitelsaals''' markiert.
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An einer dazu passenden Grabstelle liegt heute eine Betonplatte mit einer behelfsmäßigen Beschriftung. Sie lautet:
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“CONRADUS ABBAS WERNESVILLARENSIS † 14.02.1355”
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Die dort angegebene Jahreszahl weicht also ab. Dennoch kann aufgrund der Kombination von Namen und Todestag davon ausgegangen werdern, dass es sich um die selbe Person handelt.
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'''Grabplatte eines Herrn von Castel/Kastel (2)'''
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[[Datei:Kastel.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte "Herr von Kastel"]]
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Die Grabplatte ist ohne Inschrift, nur mit einem Wappen mit Zickzackbalken versehen. Sie wurde von Hermann Hahn den Herren von Castel (Blieskastel) zugeordnet<ref = "nr26">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62</ref>. "Herren von Castel" bezieht sich hier nicht auf die Grafen von Blieskastel, die 1237 ausstarben - sie führten jeweils andere als das hier vorliegende Wappen<ref = "nr2x">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 125f</ref>.
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Hermann Hahn stellt fest, dass das Wappen den Kirkelern (Kirkel-Siersburg) und den Herren von Castel zugeordnet werden könnte, legt sich jedoch auf die Kasteler fest, da nur für diese Familie eine Beziehung zum Kloster Wörschweiler nachgewiesen sei. Er ging davon aus, dass der Stein unvollendet ist und möglicherweise unmittelbar an der Fundstelle außerhalb der Kirche bei der nördlichen Kapelle bearbeitet worden sein könnte. Aufgrund der Schildform datiert er den Stein auf das Ende des 14. Jahrhunderts. <ref = "nr26">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62</ref>. Diese Datierung würde zu Lambrecht von Kastel, seiner Frau Katharina oder deren Sohn Michel passen (vgl. dazu Gruppe II).
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Von den Kirkelern soll Graf Heinnrich von Kirkel in Wörschweiler begraben sein<ref = "nr27">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 36f</ref>. Überdies erscheinen die Herren von Kirkel vielfach in den Regesten des Klosters. Vergleicht man den Schild mit den Angaben auf der Heraldikseite [http://www.dr-bernhard-peter.de/Heraldik/seite38.htm "Dr.-Bernhard-Peter"], so könnte man das abgebildete Wappen ggf. auch dem 13. Jhdt. zuordnen.
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Graf Heinrich von Kirkel kommt für diesen Stein freilich nicht in Frage. Als Sohn Graf Ludwigs des Älteren von Saarwerden, er­hielt er zum Erbe die Herrschaft Kirkel. Nach der Heraldikseite „andreasschommer.gmxhome.de“, führ­te Heinrich das Wappen der Saarwerdener Grafen. Auch in Hahns Beschreibung enthält sein Wappen den Saarwerdener Adler<ref = "nr2xx">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 126f</ref>. Nach seinem Tod 1242 ging Kirkel an seine Neffen - die Her­ren von Siersburg. Deren Kirkeler Linie nannte sich alsbald nach dieser Burg und führte den Zackenbalken in Rot auf Gold - ohne den Siersburger Turnier­kragen der Stammlinie. Farben sind auf der Grabplatte freilich nicht zu erkennen, da jedoch Wörschweiler in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kirkel liegt, ist es nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um das Wappen der Kirkeler handeln könnte.
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Zeitlich passen auch Ludwig und Johann von Kirkel - deren Wappen Hahn allerdings mit "Rund" angibt. Beide lebten bzw. starben in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts<ref = "nr2x">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 127</ref>.
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'''Grabplatte des Abtes Heinrich (3''')
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[[Datei:Henricus.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Abtes Heinrich]]
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Inschrift:
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*Oben nach rechts: ''anno d(omi)ni MCCCCXXVII''
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*Rechts: ''vig...''
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*Unten: ''... lis abba’''
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*Links: ''dom’...n pace amen''
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Dieser Abt ist somit 1427 verstorben - mehr kann nicht mehr entziffert werden.
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Es gibt in Wörschweiler eine Betonplatte für einen Abt Heinrich - man die Jahreszahl nicht mehr entziffern und es gab mehrere Äbte diesen Namens.
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Ein Abt Heinrich ist ab dem Jahr 1419 in den Regesten dokumentiert<ref Name = "nr168">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler..., S. 321, Nr. 845</ref>. 1421<ref Name ="nr62">Glasschröder, Franz Xaver, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, S. 293, München 1903</ref> führte er im Auftrag des Papstes eine Untersuchung in einer Patronatsrechtsangelegenheit des Klosters Gräfinthal durch. Für das Jahr 1422 ist er ebenfalls verbrieft<ref Name = "nr158">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters..., S. 323, Nr. 854</ref>. Der Name dieses Heinrich erscheint noch in zahlreichen Einträgen in den Regesten bis zuletzt 1425<ref Name = "nr102b">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S.307, Nr. 792 bis S. 325, Nr. 861, in diesem Zeitraum erscheint Abt Heinrich regelmäßig in den Regesten.</ref>.
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Spätestens 1429 ist dieser Abt Heinrich verstorben (bzw. nicht mehr im Amt), denn 1429 ist Abt Johannes belegt.<ref Name = "nr104a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 325f, Nr. 864</ref> Somit ist die Grabplatte mit "1427" genau in die Lücke zwischen den schriftlichen Belegen von 1425 und 1429 datiert.
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Wenn es sich bei "(u)lis abba(s)" (s.o.) um den Namen des hier beigesetzten Abtes vor dem Wort "Abbas" handelt, so ist diese Grabplatte nicht dem Henricus, sondern einem unbekannten Abt zuzuordnen.
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''östlichen Reihe des Kapitelsaals''' markiert.
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'''Mutmaßliche Grabplatte des Abtes Johannes (4)'''
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[[Datei:Johannes.jpg|thumb|200px|links|Mutmaßliche Grabplatte des Abtes Johannes]]
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Bei dieser Grabplatte ist weder ein Name, noch ein Datum zu entziffern. Es gibt in Wörschweiler eine weitere Betonmarkierung (die Betonmarkierungen ersetzten bei Ausgrabungen die gehobenen Grabplatten) für einen Abt. Sie ist mit „Abt Johannes“ und dem Sterbedatum „23.01.1458“ beschriftet.
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Das Bild zeigt den Stab eines Abtes.
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Inschrift:
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*Oben: ''an(n)o d(omi)ni MCCCC...
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''
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*Rechts:''...vo...obiit...do’...?villa?...
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*Unten: ''...as...ut...'' (Stand unten der Name? und "as" von "abbas"?
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*Links: ''a(ni)ma...requießcat i pace ame(n)...''
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Somit gibt es eine Betonmarkierung mit dem Namen Heinrich, jedoch ohne erkennbares Datum und die oben beschriebene Betonmarkierung. Gleichzeitig sind neben der eindeutig beschrifteten Grabplatte des Abt Symey noch zwei weitere Grabplatten von Äbten vorhanden. Die oben gezeigte Grabplatte mit dem Jahr 1427 ohne Namen und diese für eine Identifizierung unzureichend lesbare Platte. Da „Johannes“ nicht zur Grabplatte mit dem Jahr „1427“ passt, hat der Autor ihm diese Grabplatte zugeordnet, denn das Sterbedatum passt zu dem zuletzt 1457 lebend erwähnten Abt Johann(es)<ref Name = "nr108a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 343, Nr. 926</ref>
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''östlichen Reihe des Kapitelsaals''' markiert.
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'''Grabplatte der Gräfin Agnes und Propst Heinrichs (5)'''
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[[Datei:Agnes_Heinrich_2.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Gräfin Agnes und ihres Sohnes Propst Heinrich]]
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Gräfin Agnes von Zweibrücken, geb. [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grafschaft_Vaud%C3%A9mont&oldid=131528135 Vaudémont] (Gattin von [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Walram_I._(Zweibr%C3%BCcken)&oldid=127880512 Walram I. von Zweibrücken]) und deren zweiter Sohn Heinrich, Propst zu Hornbach und Erzdiakon von Straßburg.
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Der Grabstein wurde 1873 '''im Kreuzgang''' ausgegraben. Die Inschrift in Uncialis lautet entschlüsselt:
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:“''† Hic iacent Agnes comitissa Geminipontis nata de Widamunt et Heinricus prepositus filius eius. Orate pro eis...''”
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Das Wappen zeigt links den Löwen der Grafen von Zweibrücken mit dem [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grafschaft_Zweibr%C3%BCcken&oldid=135573450 Turnierkragen der Zweibrücker Linie]. Anders als bei Hermann Hahn angegeben<ref Name = "nr23">Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff</ref>, fehlt dieser nicht. Die rechte Hälfte zeigt die Balken von [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grafschaft_Vaud%C3%A9mont&oldid=131528135 Vaudémont].[[Datei:Ausschnitt_Wappen_Walramiden.jpg|thumb|200px|rechts|Ausschnitt des Zweibrücker Wappens mit Markierung des Turnierkragens]]
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Hermann Hahn nimmt an, dass die Gräfin Agnes vor dem 24.03.1281 und ihr Sohn spätestens im März 1303 gestorben ist<ref Name = "nr23">Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff</ref>.
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Davon abweichend findet man in den Regesten des Klosters von Andreas Neubauer folgenden Eintrag (Zitat): “Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier, am 17. März 1305 verstorben, wird im Kloster Werschweiler begraben“<ref Name = "nr89">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 221, Nr. 472</ref>.
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Dem spricht entgegen, dass man dort auch einen Eintrag findet, welcher in das Jahr 1302 datiert ist. Dort heißt es „...seiner Gemahelin Frawen Agnesen und seines Sohnes Heinrich Brobsts beider seligen Jorgezeit begehn sollen...“
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Demnach ist Probst Heinrich zu diesem Zeitpunkt schon tot<ref Name = "nr173">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler...,S. 211f., Nr. 444 und "Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde, Regesten des Saarpfalz-Kreises, Sonderheft 2013", S. 100 gibt hier als zusätzliche Quelle die Regesten von Zweibrücken, S. 140, Nr. 435 an</ref>.
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:[https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_III._(Vaud%C3%A9mont) (Abstammung Gräfin Agnes)]
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:[https://de.wikipedia.org/wiki/Walram_I._(Zweibr%C3%BCcken) (Abstammung Probst Heinrich)]
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'''Grabplatte des Grafen Johann von Homburg (6)'''
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[[Datei:Johannes_Homburg.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Grafen Johann von Homburg]]
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''„octo kl apl...“''
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Das Datum „25. März“. Mehr ist auf der Grabplatte, welche von einem Wappen mit Helmzier geschmückt wurde, nicht mehr zu entziffern.
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Das Wappen zeigt einen Löwen, wie man ihn bei den Grafen von Homburg findet.
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Der letzte Graf von Homburg, Johann(es), starb am 25.03.1449. Graf Johann von Homburg, Herr zu der Fels, wurde im Kloster Wörschweiler begraben.
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''westlichen Reihe des Kapitelsaals''' durch eine Nachbildung markiert.
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'''Grabplatte des Wilhelm und der Dorothea von Lewenstein (7)'''
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[[Datei:Wilhelm Dorothea.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte Wilhelm und Dorothea von Lewenstein]]
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Hermann Hahn hat die beiden Inschriften dieser Grabplatte aufgelöst:
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''“Anno domini 1507 die 20. mensis Januarii (20.01.1508) obiit Wilhelmus de Lewenstein armiger, cuius anima requiescat in pace”''
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''“† Anno domini 1519 uff ostermontag (25.04.) ist gestorben die ersam Frauw Dorothea witwe Wilhelmi seligen von Lewenstein, der Gott genad. Amen.”''
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Bei diesem Doppelgrab sind links die beiden Abstammungswap­pen des Gatten und rechts die beiden Abstammungswappen der Witwe abgebildet. Hahn verortet den Fundort in die '''nördliche Seitenkapelle'''<ref Name ="nr46">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 90ff</ref>.
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'''Grabplatte des Albert von Kastel (8)'''
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[[Datei:Albert_Kastel_2.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Albert von Kastel]]
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Hermann Hahn löst die Inschrift dieser Grabplatte wie folgt auf:
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''“Anno domini 1439. feria quinta post festum Margarete (= 23.07.) obiit Alberuts de Castris armiger. Eius anima requiescat in pace.”''
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Die Grabplatte trägt ein Wappen mit gezacktem Balken, das man in der Region den Herren von Kirkel zuordnen könnte. Die Herren von Kirkel waren eine Seitenlinie der Siersburger, welche deren Wappen - ohne den Siersburger Turnierkragen - übernommen hatten. Sie führten den Zackenbalken in Rot auf Gold.
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Hermann Hahn geht hier vom Wappen von Castel aus, was aufgrund der Inschrift belegt ist.
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Hahn merkt an, dass Albert von Kastel und Johann von Lewenstein, welche nach seiner Darstellung beide in Blieskastel lebten, am gleichen Tag gestorben sind. Abweichend von den ihm vorliegenden Angaben zur Fundstelle des A. Lilier (im Vierungsquadrat, südlich), platziert Hahn den Stein noch etwas südlicher ins Seitenschiff vor die südliche Seitenkapelle. Dorthin verortet er auch den St. Bernhardsaltar <ref Name = "nr36">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 76f</ref>.
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'''Grabplatte des Hermann Boos von Waldeck und des Philipp Hubenriß von Odenbach (9)'''
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[[Datei:Boos_Hubenriss.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte Boos von Waldeck und Hubenriß]]
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Der Grabstein wurde im '''nördlichen Querschiff''' gefunden. Er trägt eine innere und eine äußere Beschriftung, denn er Stein wurde nach seiner ersten Nutzung wiederverwendet.
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Äußere Beschriftung – aufgelöst:
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''“† Anno domini 1426 ...die Barbare virginis (das ist der 16.12) obiit Hermannus dictus Boys des Walecken. Eius anima requiescat cum beatis. Amen.”''<ref Name = "nr29">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 66ff</ref>
 +
 
 +
Hermann Hahn konnte unter dem heute sichtbaren Wappen die Spuren eines überdeckten Wappen der Boos von Waldeck erkennen<ref Name = "nr29"></ref>
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.
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Der Homburger Amtmann Herrmann Boos von Waldeck war mit Lambrecht Streuf von Castels Tochter Enniche verheitet (vor 1386) und starb 1426 kinderlos<ref>Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Blieskastel, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 405 </ref>. Es handelte sich somit ursprünglich um dessen Grabplatte.
 +
 
 +
Der Name Hermann [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Boos_von_Waldeck&oldid=134881665 Boos von Waldeck] ist für das 15. Jahrhundert in der Region mehrfach nachgewiesen. Ein Träger dieses Namens ist für den Anfang des Jahrhunderts als Herr der [http://www.historische-orte.de/index.php?title=Gustavsburg Gustavsburg] in Hattweiler belegt (Homburg-Jägersburg)<ref Name = "nr30">www.heimat-pfalz.de/dezember-hattweiler.html</ref>
 +
. Ausserdem ist für den 30.11.1408 ein Hermann Boos von Waldeck als Bruder des Johann Boos von Waldeck und Schwager der Margaretha von Eppelborn schriftlich belegt<ref Name = "nr167">„Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde, Regesten des Saarpfalz-Kreises, Sonderheft 2013“, S. 48 gibt hier als Quelle die Regesten der Erzbischöfe zu Trier an</ref>
 +
. Ein  Nachkomme gleichen Namens lebte von 1458 bis 1499<ref Name = "nr31b">Rheinland-Pfälzische Personendatenbank, Artikel über Hermann Boos von Waldeck (Stand: 16.12.2010), http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/goorppd.pl?db=rnam&index=1&s1=-pkd1024-&zeilen=1</ref>
 +
. Er taucht 1479 (und später) in den Regesten der Landgrafen von Hessen auf<ref Name = "nr32">Landgrafen-Regesten online Nr. 3623 <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/3623> (Stand: 12.9.2011)</ref>
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.
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Innere Beschriftung – aufgelöst:
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''“Anno domini 1467 in die innocentum (= 28.12.) obiit Philippus Huberiß de Odenbach. Eius anima pauset cum electis.”''<ref Name = "nr29"></ref>
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Es geht demnach um den im am 26. Januar 1468 begrabenen Philipp Hubenriß von Odenbach<ref Name = "nr110">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 352, Nr. 935</ref>
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.
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 +
Ein Johann Hubenriß von Odenbach war 1410 Herr auf der Gustavsburg<ref Name = "nr33">www.heimat-pfalz.de/dezember-hattweiler.html</ref> und um 1472 ist ein Johann Hubenriß von Odenbach in Mimbach<ref Name = "nr34">www.mimbach.de/content/view/14/52/</ref> nachgewiesen.
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 +
Hermann Hahn geht davon aus, dass das Grab des Boos von Waldeck 41 Jahre nach dessen Tod neu belegt wurde und die Grabplatte erneut verwendet wurde<ref Name = "nr31c">zu prüfen</ref>
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Das Wappen auf der Grabplatte entspricht dem der “Hubenriß von Odenbach”<ref Name = "nr35">vgl. Rudolf Zobel, “Wappen an Mittelrhein und Mosel”, Tafel 250, 2009, Books on Demand GmbH</ref>
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<ref Name = "nr29"></ref>.
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Die silbernen Schnallen aus dem Wappen der Boos von Waldeck findet man gelegentlich ebenfalls derart dicht aneinandergereiht (in verschiedenen Gemeindewappen erhalten).
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'''Grabplatte des Edelknechts Theobald von Ninsweiler (10)'''
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[[Datei:Theobald.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Ritter Theobald]]
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Die Inschrift der Grabplatte aus der '''nördlichen Seitenkapelle''' ist lt. Hahn zu interpretieren als:
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''“† Anno domini 1475. 3. idus Augusti (12.08.) obiit Theobaldus armiger de Ninßwiler, cuius anima requiescat in pace. Amen''”.<ref Name = "nr45">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 82</ref>
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Das Wappen entspricht augenscheinlich nicht dem der Kirkeler/Kasteler, da hier Rauten zu sehen sind und kein Zackenbalken.
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Bei „Ninßweiler“ handelt es sich um das heutige Nünschweiler in der Südwestpfalz.
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'''Grabplatte des Grafen Johann von Mörs-Saarwerden und Lahr (11)'''
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[[Datei:Johann_Saarwerden.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Grafen Johann von Mörs-Saarwerden und Lahr]]
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Die Grabplatte, die einmal drei Wappen schmückten, ist ohne Inschrift. Die Inschrift und die Wappen waren vermutlich in Lettern aus Metall aufgebracht und sind verloren gegangen.
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Zwei Betonplatten in der '''westlichen Grabreihe des Kapitelsaals''' der Klosterruine, aus der Zeit der Anhebung der Grabplatten, markieren die Gräber des [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Moers-Saarwerden) Grafen Johannes von Mörs, Saarwerden und Lahr], sowie des [https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_III._(Saarwerden) Grafen Heinrich von Saarwerden und Rappoltstein]. Ich ordne diese Grabplatte dem Johann zu, denn in den Regesten von Neubauer ist in einer Quelle die Grabplatte des am 18.07.1397 verstorbenen Grafen Heinrich und deren Umschrift  beschrieben. Diese Beschreibung des Wappens passt nicht, es ist nur von einem Wappen mit dem Saarwerdener Doppeladler (nebst Helmzier) die Rede und nicht von drei Wappen. Die Schrift soll "in Erz eingegossen" gewesen sein, was wiederum hier passen würde<ref Name = "nr103">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 311, Nr. 809</ref>. Ausgehend von dieser Wappenbeschreibung bleibt hier nur eine Zuordnung zu dem am 02.07.1431 verstorbe­nen Grafen Johannes von Mörs-Saarwerden und Lahr möglich.
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Den Regesten zufolge fiel Graf Johann im Juli in einer Schlacht des [https://de.wikipedia.org/wiki/Ren%C3%A9_I._(Anjou) René von Anjou] gegen [https://de.wikipedia.org/wiki/Antoine_de_Vaud%C3%A9mont Graf Anton von Vaudemont]<ref Name = "nr105b">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 328, Nr. 871</ref>.
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In [https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_I._(Moers-Saarwerden) Wikipedia] wird konkret die Schlacht von Bulgnéville genannt.
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'''Grabplatte der Ennela von Bundenbach (12)'''
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[[Datei:Ennela.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte der Ennela von Bundenbach]]
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Die Grabplatte der Ennela, Ehefrau des Ritters Schlump von Bundenbach, wurde '''im Kreuzgang''' gefunden. Ennela wird in der Literatur als “Tochter des Ritters Wilher” bezeichnet, welcher einmal “Ritter von Homburg” und einmal “von Buntenbach” genannt wird<ref Name ="nr90">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., vgl. S 221, Nr. 473 u. S. 226, Nr. 490</ref>. Möglicherweise stammte er aus Buntenbach (Großbundenbach) und stand im Dienst der Homburger Herren.
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Weitere Informationen zu den „Schlump von Bundenbach“ findet man auf den Webseiten www.heimat-pfalz.de und www.großbundenbach.de.
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Die Umschrift des Steins ist in Uncialis gefertigt und lautet aufgelöst:
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„''† Anno domini 1333. 10. kalendas Augusti ( = 23.07.1333) obiit Ennela uxor domini Slomponis militis de Buntenbach''“<ref Name ="nr25">Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. Hahn nimmt Bezug auf einen Autor Ludwig Molitor, der die Auffassung vertrat, die Slumpen hätten Bundenbach durch Heirat einer Tochter Engela des Grafen Wilher von Homburg erhalten und eben diese Engela (Ennela) hätte 1305 verfügt, in Wörschweiler begraben zu werden. Hahn widerspricht dieser Auffassung und beschränkt sich darauf, dass lediglich klar sei, dass es sich bei dieser Grabplatte um die Gemahlin des Slump von Bundenbach handelte.</ref>.
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Die noch sehr gut lesbare Jahreszahl auf dem Stein lautet eindeutig ''MCCCIII'' - dennoch findet man in den Saarbrücker Regesten einen Eintrag von 1344<ref>http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/205</ref>. Entweder ein Fehler oder eine gleichnamige Tochter?
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Auf der Webseite der Gemeinde Großbundenbach wird der Ehegatte der Ennela, Hugo Schlump von Bundenbach, als Stifter der bedeutenden Wandermalereien in der Kirche St. Martin bezeichnet. Auf einer der Bildtafeln ist der zu Füßen der Maria kniende Ritter selbst [http://www.grossbundenbach.de/tourismus/besichtigen/ev-kirche-st-martin/beschreibung-der-pfarrkirche-st-martin.html?no_cache=1#c564 abgebildet].
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'''Grabplatte des Emerich von Lewenstein (13)'''
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[[Datei:Emerich_Lewenstein.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Emerich von Lewenstein]]
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In der '''nördlichen Seitenkapelle''' wurde die Grabplatte des Emerich von Lewenstein gefunden.
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Hahn identifiziert hier den Sohn des Emerich von Lewenstein und der Else Hubenriß von Odenbach<ref Name = "nr47">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 98ff</ref>. (Tochter des Johann Hubenriß von Odenbach (Nr. 15)<ref Name = "nr48">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 743: Heinrich von Hunolstein überträgt dem Emmerich von Lewenstein ein Lehen seines Schwiegervaters Johann Hubenriß von Odenbach.</ref>).
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Die Inschrift löst Hahn wie folgt auf:
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''”Anno domini 1511. Die vero 20. mensis Aprilis obiit Ermericus des Lebensteyn armiger, cuius anima''”.
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Die Anordnung von vier Wappen lässt darauf schließen, dass hier eine Grabplatte für ein Ehepaar angefertigt wurde - die Wappen zeigen die jeweilige Abstammung<ref Name = "nr48"></ref>.
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Mit Hilfe der beiden rechten Wappen identifiziert Hermann Hahn die Frau des Emerichs von Lewenstein als Tochter des Friedrich von Bitsch, genannt Gentersberg (das Hirschgeweih mit Stern), und der Katharine Studigel von Bitsch (der Löwe unten rechts). Da für die Ehefrau keine Inschrift eingehauen wurde, geht er davon aus, dass sie nicht an der Seite ihres Mannes begraben wurde. Möglicherweise aufgrund einer Wiederverheiratung<ref Name = "nr47"></ref>.
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'''Grabplatte mit den Wappen der Hubenriß von Odenbach und derer von Lewenstein (14)'''
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[[Datei:Hubenriss_Lewenstein.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte "Hubenriß von Odenbach und Lewenstein"]]
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Die Jahreszahl 1467 (''„MCCCCLXVIJ“'') - mehr ist von der Inschrift auf dieser Grabplatte aus dem '''nördlichen Querschiff''' außer den Wappen nicht erhalten.
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Die beiden Wappen erscheinen auch auf anderen Grabplatten und sind den Herren Hubenriß von Odenbach (der Balken mit den Flechten) und Lewenstein (der Löwe) zuzuordnen. Die Grabplatte entspricht der des Johann Hubenriß von Odenbach (vgl. Nr. 15) - demnach ist ein weiteres Mitglied dieser Familie in Wörschweiler begraben.
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Hermann Hahn da­her schließt ein Kind des Johanns nicht aus<ref Name ="nr37">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 78ff</ref>.
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'''Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach (15)'''
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[[Datei:Johann_Hubenriss.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach]]
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Die Inschrift der Grabplatte '''aus dem nördlichen Querschiff''' lautet:
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Oben nach rechts: ''anno d(omi)ni MCCCCLXXVI''
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Rechts: ''…''
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Unten: ''…
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''
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Links: ''requiescat (i)n pace amen
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Es sind die Jahreszahl “1476” und “...ruhe in Frieden, Amen” zu entziffern.
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Das linke Wappen auf der Grabplatte entspricht dem der “Hubenriß von Odenbach”<ref Name = "nr39">vgl. Rudolf Zobel, “Wappen an Mittelrhein und Mosel”, Tafel 250, 2009, Books on Demand GmbH</ref>. Das rechte ist das Wappen derer von “Lewenstein”.
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Es geht demnach um den im Jahre 1476 begrabenen Johann Hubenriß von Odenbach<ref Name = "nr113">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 355, Nr. 973</ref>. Ein Johann Hubenriß von Odenbach war Herr auf der Gustavsburg<ref Name = "nr40">[http://www.heimat-pfalz.de/jaegerburg-hattweiler.html Heimat-Pfalz, Jägersburg Hattweiler]</ref> und um 1472 ist Johann Hubenriß von Odenbach - offenbar ein Sohn des Ersteren - in (Blieskastel-)Mimbach<ref Name = "nr41">[http://www.mimbach.de/content/view/14/52/ Mimbach.de]</ref> nachgewiesen.
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Hahn bestätigt diese Identifizierung und löst vor 1900 die Inschrift wie folgt auf:
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''“Anno domini 1476. 16. kalendas Novembris (= 17. Oktober) obiit Johannes Hubenriß armiger de Odenbach, cuius anima requiescat in pace. Amen.”''<ref Name = "nr42">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 83ff</ref>
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Johann Hubenriß von Odenbach war der Schwiegersohn des Johann von Lewenstein<ref Name = "nr43">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 741</ref>. Offenbar war er auch der Großvater des Emerich von Lewenstein (vgl. dort)<ref Name = "nr44">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 743</ref>.
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'''Grabplatte des Johann von Lewenstein (Filius) (16)'''
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[[Datei:Johann_Lewenstein.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Johann von Lewenstein (Filius)]]
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Kaum etwas kann auf dieser Grabplatte noch entziffert werden und auch die beiden Wappen sind sehr stark verwittert.
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Vor über 100 Jahren hat Hermann Hahn diese Platte in noch besserem Zustand untersuchen können - er ordnet sie Johann von Lewenstein zu.
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Sie wurde im '''nördlichen Querschiff''' gefunden.
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Hahn löste seinerzeit die Inschrift wie folgt auf:
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“Anno domini 1439 feria quinta post Margarete (= 23.07.) obiit Johannes domicellus de Lewenstein filius secum iacentis. Eius anima pauset cum beatis”<ref Name = "nr28">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62</ref>.
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Johann von Lewenstein übernahm nach dem Tod seines gleichnamigen [http://wikis.kloster-wörschweiler.de/index.php?title=Die_Grabplatte_des_Johann_Lewenstein Vaters] dessen Lehen als Vogt im Nalbacher Tal<ref>Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Nalbacher Tal, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 426</ref>.
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'''Im Römermuseum Schwarzenacker'''
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Sieben Grabplatten, bzw. Fragmente von Grabplatten befinden sich im Hofbereich des Römermuseums Schwarzenacker.
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'''Grabplatte des Abtes Symey (17)'''
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[[Datei:A_Symey.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Abtes Symey]]
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Diese Grabplatte befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker.
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Nach der [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17666Webseite „digiCult-Museen“ des Saarländischen Museumsverband e.V.] handelt es sich um die Grabplatte des Abts Symey, verstorben 1338.
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Nach digiCULT lautet die in gotischen Majuskeln erstellte Inschrift:
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''[ABB]AS * LOCI * HUI(US) * REQ(UIESCAT) * I(N) * PACE / * AN(N)O * D(OMI)NI * M / * CCC * XXX * V * [III] * [- - -]''
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Übersetzung:
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"Der Abt dieses Ortes ruhe in Frieden, im Jahre des Herrn 1338 ..."<ref>Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte des Abtes Symey“</ref>
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''östlichen Reihe des Kapitelsaals''' markiert.
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'''Grabplatte des Ysenbard von Kastel (18)'''
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[[Datei:A_Ysenbard.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Ysenbard von Kastel]]
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Das Fragment einer Grabplatte aus Wörschweiler befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker.
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Hermann Hahn identifiziert diesen ursprünglich im '''südlichen Querschiff''' gefundenen Stein als “Ysenbard von Castel”. Er datiert aufgrund von Urkunden einen Tod nach dem 30. März 1400, ohne das Datum oder das Jahr genauer bestimmen zu können. Die älteste vorliegende Urkunde betrifft einen Vertrag mit Johann von Kirkel aus dem Jahr 1382. Aus einer (französisch-sprachigen Urkunde von 1384 kann man den Namen seiner Frau "Jutte" - also Jutta - entnehmen (vgl. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62ff).
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Ysenbart wird auch in den [http://universaar.uni-saarland.de/regesten/concept/2332 Saarbrücker Regesten] erwähnt - demnach ist er ein Bruder von Simon von Kastel.
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Glaubt man dieser [http://www.genealogieonline.nl/de/west-europese-adel/I54664.php niederländisch-verfassten Abstammungstafel], so hat Hahn Recht mit der Annahme, dass Ysenbard ein Nachfahre der Herren von Eppelborn war.
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Darstellung der Grabplatte bei [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/18170 "Museen im Saarland"]
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'''Grabplatte der "Unbekannten Frau von Hubenriß“ - Margarete von Gersbach (19)'''
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[[Datei:Frau_Hubenriss.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte der unbekannten "Frau von Hubenriß"]]
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Fast 120 Jahre lang lies sich nicht bestimmen, um wessen Grabstein es sich hier handelt. Den Angaben bei [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17668 digiCULT-Museen] zufolge starb und lebte die Person zwischen 1450 und 1500<ref Name = "nr123">Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte der Frau von Hubenriß“</ref>.
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Hermann Hahn, der als Fundort das '''nördliche Querschiff''' zwischen der Grabplatte mit den Wappen der Hubenriß von Odenbach und derer von Lewenstein und der Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach (Nr. 15) angibt, geht aufgrund des Wappens von einer Ehefrau eines "Hubenriß von Odenbach" aus<ref Name = "nr80">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wör­schweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Sie­gel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 80ff</ref>. Der Fundort zwischen den beiden Hubenriß'chen Grabplatten schien dies zu bestätigen. Johann war mit einer Lewenstein verheiratet, sie kommt aufgrund des rechten Teils des Wappens mit den drei Adlerfängen nicht in Betracht. Das Lewenstein'sche Wappen zeigt einen Löwen. Verstorben ist sie spätestens 1472, denn am 13. Oktober 1472 übertrug Friderich von Fleckenstein zu Maden­burg, Freiherr von Dagstuhl, ein Lehen des verstorbe­nen Johann von Lewenstein auf dessen Schwiegersohn Johann Hubenriß. Dabei wurde von Lewensteins Tochter, die namentlich unge­nannt bleibt, bereits als “selig”, also verstorben, geschrieben<ref Name = "nr38">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 741</ref>. Theoretisch könnte Johann Hubenriß noch einmal verheiratet gewesen sein. Hahn geht jedoch nicht davon aus, dass es sich bei der Unbekannten um seine zweite Frau handelte. Ebenso schließt er - aufgrund der Lage der Gräber - den Philipp Hubenriß als Gatten der Unbekannten aus. In Betracht zieht er Johann von Hubenriß' Mutter - Margarete von Gersbach - deren Wappen er nicht ermitteln konnte. Heute zeigt das Wappen von Gersbach (Pfalz) einen Stiefel.
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Fast 120 Jahre nach Hermann Hahn gelang es Markus Bauer das Wappen der "Gersbach" zu identifizieren und damit den Hahn noch fehlenden Beleg vorlegen. Zunächst stellte er fest, dass auf dem rechten Wappen (das für die Ehefrau steht) keine Adlerfänge, sondern offenbar Gänsefüße abgebildet sind. Diese Gänsefüße konnte er der Familie "Gersbach" zuordnen. Damit bestätigt er, dass Hermann Hahns Vermutung, es könne sich um Margarete von Gersbach (Ehefrau des Johann von Lewenstein) handeln, zutrifft<ref Name = "nr8x">Markus Bauer, Neue Erkenntnisse zu einer Grabplatte des Klosters Wörschweiler, in Saarpfalz - Blätter für Geschichte und Volkskunde, Ausgabe 4/2018, S. 43 - 48</ref>.
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'''Grabplatte der Anastasia von Leiningen (20)'''
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[[Datei:GraefinLeiningen.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte der Gräfin Anastasia]]
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Die Grabplatte der 1452 verstorbenen Anastasia von Leiningen befindet sich nicht mehr im Kloster. Sie wurde ins Römermuseum Schwarzenacker gebracht.
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Nach den Angaben der Webseite [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17664 digiCULT-Museen] lautet die Inschrift der Grabplatte der 1435 als Gräfin von Saarwerden geborenen Anastasia von Leiningen<ref Name ="br124>Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte der Anastasia von Leiningen“</ref>.
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''an(n)o * d(o)m(in) * m * cccc * l [ii] / [virginum] // xi * mil(ium) * v(i)g(ilia) * obiit * generosa * d(omi)na * anasta/sia * de * linigen * et * comi/tissa * i(n) * sarwerden * c(u)i(us) * a(n)i(m)a * pauset * cu(m) * [- - -] // tis * am[en]''<ref Name ="br124></ref>.
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Übersetzung:
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"Im Jahre des Herrn 1452 an der Vigil der 11.000 Jungfrauen [= 20. Oktober] verschied die edle Herrin Anastasia von Leiningen und Gräfin in Saarwerden, deren Seele mit den [Erwählten / Glücklichen] (in Frieden) ruhen möge. Amen."<ref Name ="br124></ref>.
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Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der '''westlichen Reihe des Kapitelsaals''' markiert.
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Nach dem "[http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/territor/geroldseck/saarwerden.htm Virtuellen Geroldsecker Museum]" war Anastasia die Frau von Jakob I. von Moers-Saarwerden.
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'''Grabplatte des Heinrich von Saarwerden (21)'''
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[[Datei:Saarwerden.jpg|thumb|200px|links|Mögliche Grabplatte des Heinrich von Saarwerden]]
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Im Römermuseum Schwarzenacker befindet sich der untere Teil einer Grabplatte, welche noch das Wort „Saarwerden“, sowie den Teil eines Wappens erkennen lässt. Die Webseite digiCULT-Museen datiert diese Platte aufgrund ihrer Inschrift ins späte Mittelalter (1350 – 1450)<ref Name = "nr125">Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“</ref>.
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Dieser Datierung passt zu [https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_III._(Saarwerden)&oldid=128781926 Grafen Heinrich von Saarwerden]. Der Stein wurde erst bei der Grabung 1954 gehoben, wie ein Foto aus diesem Jahr zeigt. Er liegt auf dem Foto an der Stelle, die bis heute die Grabstelle des Heinrich von Saarwerden markiert<ref>Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, Abbildung S.18</ref>. Die Datierung vor Ort nennt das Todesdatum 18.07.1397.
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Das Wappen auf dem Grabstein Graf Heinrichs ist in den Regesten beschrieben - für einen Vergleich ist das hier abgebildete Fragment nicht ausreichend - allerdings wird die Schrift als "in Erz gegossen" beschrieben<ref Name = "r809">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 311, Nr. 809</ref>. Das ist beim vorliegenden Stein nicht der Fall.
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Die Inschrift wurde laut [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17970 ]"Museen im Saarland" (digicult-Museen) entziffert als:
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''[- - - ] / [- - -] * in * sarwerd[en * ] d(om)inu[s- - -] / [- - -] anima * requies[cat in pace]''
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Übersetzung: ... Herr in Saarwerden ... (seine) Seele ruhe (in Frieden) ...<ref Name = "nr125"></ref>
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'''Fragment einer Grabplatte aus dem späten Mittelalter 22)'''
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[[Datei:Unten.jpg|thumb|200px|links|Fragment einer Wörschweiler Grabplatte ohne Zuordnung]]
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Diese Grabplatte ist nur noch als Fragment erhalten. Sie befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker. Ohne lesbare Inschrift, wird dieser untere Teil einer Grabplatte, auf der [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17969 Web­seite digiCULT-Museen] dem späten Mittelalter zugeordnet<ref Name ="nr126">Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“</ref>.
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'''Grabplatte des Gerhard Schlump von Orlebach (23)'''
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[[Datei:Schlump.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte des Ritters "Slumpo" von Orlebach]]
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Im '''östlichen Kreuzgang''' wird eine Grabstelle von einer Betonplatte markiert. Diese Grabungsmarkierung ist versehen mit der Angabe
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„Ritter/Krieger (Miles) Gerhardus genannt Schlump (Slumpo) von Orlebach. Gestorben am 29.01.1328.“
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Die Herren von Orlebach hatten ihre inzwischen abgegangene Burg beim heutigen Zweibrücken-Oberauerbach. “Schlump” oder “Slumpo” ist ein häufiger Name für die Herren von Bundenbach (Großbundenbach), mit Vorname meist “Hugo”.
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Im Römermuseum Schwarzenacker befindet sich eine Grabplat­te welche auf [http://saarland.digicult-museen.net/objekte/17665 digiCULT-Museen] entziffert wird mit
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''ANNO * D(OMI)NI * M * CCC * XX * VIII * [- - - ] / [- - - ] LEBAC[H?]''<ref Name = "nr127b">Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“</ref>
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Als Übersetzung ist angegeben:
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"Im Jahre des Herrn 1328 ... Lebac[h?]"
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Es wird bei digiCult nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Frau handelte<ref Name = "nr127"></ref>. Diese Annahme teile ich nicht - die abgebildete Figur trägt das Haar offen, eine verheiratete Frau des Mittelalters würde eine Rise tragen - vgl. dazu auch die Grabplatte der Gräfin Agnes und Propst Heinrichs und die Grabplatte der Ennela von Bundenbach, wo man dies jeweils gut erkennen kann, ebenso wie die Frisur des Heinrichs. Diese beiden Grabplatten sind ungefähr gleich alt. Der Kragen der Figur deutet auf eine Rüstung hin.
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Ich ordne diesen Grabstein daher der Betonmarkierung des “Gehard Slump von Orlebach” zu. Denn statt “Lebach” entziffere ich eindeutig “Orlebach”. Vgl. dazu die Ausschnittvergrößerung. [[Datei:Orlebach.jpg|thumb|200px|links|Ausschnittvergrößerung "Orlebach"]]
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Die Übereinstimmungen von Ortsangabe und Jahreszahl mit der Inschrift der Betonplatte kann kein Zufall sein, sie erlauben eine Zuordnung der Grabplatte zur Betonplatte.
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Dass das Kloster im 14. Jahrhundert Verbindungen nach Orlebach hatte, ist belegt – beispielsweise durch einen Vergleich mit dem Ritter Emiyche Vünker von Warthenberg mit dem Kloster, bei welchem es um ein Gut der Wörschweiler Mönche in Orlebach ging<ref Name = "nr128">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 303, Nr. 778</ref>.
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'''In der Literatur beschriebene Grabplatten'''
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'''Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier (24)'''
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[[Datei:Heinrich_Probst.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte nach Skizze Rudolf Buttmann]]
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Hermann Hahn konnte diese Platte 1896 nicht mehr auffinden. Nach Angaben des damaligen Eigentümers Lilier, wurde die Platte im '''südlichen Querschiff''', vor dem Durchgang zum Kreuzgang gefunden. Rudolf Buttmann hat auf Bitten Hahns die beiden zu diesem Zeitpunkt im Kreuzgang liegenden Stücke zeichnerisch dokumentiert. Über die Reste der Inschrift hat Hermann Hahn den Stein identifiziert als:
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Heinrich, Sohn des [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_II._(Zweibr%C3%BCcken)&oldid=136666177 Grafen Heinrich II. von Zweibrücken] und der Agnes von Eberstein, Domherr zu Trier
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Die Abbildung zeigt die Zeichnung Buttmanns, entnommen aus Hermann Hahns "Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler"”<ref Name = "nrxx">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 52 - 58</ref>.
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Der Vergleich mit der "Grabplatte im südlichen Querschiff" zeigt, dass die Brüche in der Platte dort anders verlaufen, als in der Skizze von Buttman abgebildet. Ein Vergleich der Abmessungen, die Hahn wie folgt angibt<ref Name = "nrxx"></ref>:
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Länge: 196 cm
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Breite: 0,69 cm (hier kann er nur 69 cm gemeint haben)
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Dicke: 17 cm
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Breite Innenfläche: 55 cm
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Breite Schriftrahmen: 7 cm
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'''Die Grabplatte des Johann Lewenstein (25)'''
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In seinem 1900 erschienen Aufsatz “Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900 (S. 65f)” beschreibt Hermann Hahn den Fund von zwei kleinen gelblichen, rotgeäderten Bruchstücken eines Grabsteins '''im nördlichen Querschiff''' der Basilika. Aus den Bruchstücken rekonstruierte er folgende Inschrift:
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''† Anno domini 142...obiit Johannes de Lewenstein (armiger, cuius anima requiescat in pace. Amen.)''
 
   
 
   
*Abt Arnold - wird am 13. Oktober 1525 gewählt<ref Name = "nr116"></ref> und blieb Abt bis zu seinem Tod 1547. Das Kloster hatte er allerdings bereits 1538 verlassen, nicht zuletzt um sich seiner Verantwortung zu entziehen. Er starb im Exil im damals noch katholischen Kaiserslautern. Mehr dazu im Kapitel “Die Geschichte des Klosters” - vgl. dazu auch die Regesten Nr. 1115 u. Nr. 1124<ref Name = "nr117">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 393, Nr. 1115 u. S. 395, Nr. 1124</ref>. 1529 und 1534 belegen die Regesten von Wörschweiler jeweils ein Weistum von Bierbach. 1529 wird hierbei als Prior ein Adam Keller genannt<ref Name = "nr166">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler...,S. 384, Nr. 1091 u. S. 387, Nr. 1101. Vgl. auch "Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836" wo dieser Abt als "Arnold gen. Seidenschwanz" bezeichnet wird.</ref>. Nach Schultz starb Arnold 1548<ref Name = "Schulz2">Wilhelm Eugen Schulz, Der Bliesgau, Geographisch-historisch erläutert, Zweibrücken 1838, S. 136</ref>.
+
Es ist dem Autor nicht bekannt, ob Teile dieses Steins noch existieren. Da eine andere Grabplatte von Hahn als die des Johann Lewenstein Filius (s.dort) identifiziert wird, muss es sich aufgrund des Todesdatums in den 1420er-Jahren bei dieser hier um den Senior handeln.
 +
 
 +
Johann von Lewenstein war der Sohn des Eberhard von Lewenstein und der Agnes von Kastel. Seit 1405 war er Vogt im Nalbacher Tal<ref>Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Nalbacher Tal, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 426</ref>. Nach den Saarbücker Regesten war er verheiratet mit Else von Hunolstein<ref>http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/463</ref>. Als Vogt im Nalbacher Tal folgte ihm sein Sohn [http://wikis.kloster-wörschweiler.de/index.php?title=Die_Grabplatte_des_Johann_von_Lewenstein_(Filius) Johann].
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Ein Grabplattenfragment ohne Zuordnung findet sich im Römermuseum Schwarzenacker (vgl. dazu "Fragment einer Grabplatte aus dem späten Mittelalter") - da Hahn jedoch von "zwei kleinen Bruchstücken" spricht, scheint das nicht hierzu zu passen.
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'''In der Kirchenruine'''
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[[Datei:Querschiff_Sued_small.jpg|thumb|200px|links|Grabplatte im südlichen Querschiff]]
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Die hier gezeigte - unbeschriftete - Platte liegt im '''südlichen Querschiff''' der Basilika. Es ist nicht erkennbar, ob überhaupt eine Beschriftung vorhanden war.
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An gleicher Stelle soll die heute nicht mehr vorhandene Grabplatte des Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier, gefunden worden sein.<ref Name = "nrxx">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 52 - 58</ref>.
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Weiterhin verordnet Hahn die Grabplatte des Ysenbard von Kastel und die Grabplatte des Albert von Kastel (vor dem St. Bernhardsaltar) ins südliche Querschiff<ref Name = "nrxy">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 102 ("Fundstellen")</ref>.
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Die Platte liegt in dem Bereich, in welchem Schmoll gen. Eisenwerth Gräber der Stifterfamilie vermutete - unweit des Arkosoltumbengrabs. Der Bereich wurde von Grabräubern durchwühlt<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>.
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*Abt Friedrich - nach dem Tod des Arnolds im kurpfälzischen Exil wählten die Brüder Friedrich aus Zweibrücken, Georg von Lautern, Johannes Stoll, Johannes Mentzer und Johannes von Saarbrücken am 13. Oktober 1547 den Friedrich aus Zweibrücken zum neuen Abt<ref Name = "nr118">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 396, Nr. 1125</ref>. Am 02.02.1551 treten Friedrich und das Kloster Wörschweiler die Pfarrei Beeden - wegen Priestermangels - an den Grafen von Nassau ab<ref Name = "nr58">Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 760</ref> <ref Name = "nr119">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 401, Nr. 1138</ref>. Abt Friedrich soll in Zweibrücken ein "Calceatoris", ein Schuster, gewesen sein<ref Name = "nrM1">Jutta Manderscheid, "Die Säkularisation des Klosters Wörschweiler auf dem Hintergrund der Reformation im Herzogtum Zweibrücken" in Blätter für pfälzische Kirchengeschichte und religiöse Volkskunde Jahrgang 75, 2008, S. 22</ref>.
 
  
*Abt Georg - der Mönch Georg von Lautern wird 1551 zum Abt gewählt<ref Name = "nr119a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 402, Nr. 1140</ref>.
 
  
*Abt Johann (Mentzer) - Johann Mentzer und Georg von Lautern können zwischen 1551 und 1552 für jeweils nur kurze Zeit Äbte in Wörschweiler gewesen sein können. Beide wurden [http://de.wikipedia.org/wiki/Kanonisches_Recht unkanonisch] gewählt<ref Name = "nr60a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 38</ref>.
 
 
*Abt Nikolaus von Diedenhofen - gewählt auf Betreiben des Mutterklosters am 08.04.1552 (vgl. auch Regesten Nr. 1142 – 1145<ref Name = "nr120">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 402f, Nr. 1142 bis 1145</ref>) zum Abt<ref Name = "nr162">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 402f, Nr. 1143</ref>. Schon wenige Tage danach erheben Prior und Konvent Beschwerde gegen den neuen Abt, welchen der Prior zuvor mit gewählt hatte<ref Name = "nr163a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 403, Nr. 1144</ref>. Am 12. Dezember 1553 konfirmiert der Visitor des Klosters, Abt Alexander von Cicignon vom Mutterkloster Weiler-Bettnach,  Abt Nikolaus in seinem Amt<ref Name = "nr164">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 403, Nr. 1145</ref>. Abt Nikolaus stirbt am 24. November 1558 um 10 Uhr<ref Name = "nr121">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 409, Nr. 1157</ref> <ref Name = "nr61">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 41f</ref>.
 
  
In der Aufstellung werden nicht alle Fundstellen zu den aufgelisteten Äbten genannt oder referenziert. Der Fokus liegt auf dem jeweils ältesten und dem jeweils jüngsten Eintrag zu einem Abt. Ziel ist eine möglichst vollständige Liste der Äbte abzubilden und deren Amtszeiten abzugrenzen.
 
  
==Quellen==
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=Quellen=
 
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Version vom 7. Februar 2022, 19:14 Uhr

Neben den Stiftern wurden in Wörschweiler auch weitere “Laien” - also keine Mönche der Zisterzienser – begraben. Diese Ausnahme ist auf eine Erlaubnis von Papst Alexander IV. zurückzuführen, der dieses Recht am 10. Januar 1256 für das Kloster verbriefte[1]. Nach Hans-Walter Herrmann war die Beisetzung von Laien auf den Klosterfriedhöfen und des Adels in den Klosterkirchen im allgeeinen bereits ab 1217 erlaubt[2]. Die Zisterzienser versuchten sich dem so lange wie möglich zu entziehen, um Berührungspunkte mit Laien zu vermeiden [1].

Die Grafen von Saarwerden hatten die Klosteranlage nicht zuletzt für die Nutzung als Familienruhestätte gestiftet. Als solche wurde es von ihren Nachfolgern und deren Lehnsleuten bis zum Tod des letzten Grafen von Homburg genutzt. Bei den Ausgrabungen in den 1880er-Jahren hat man die Grabplatten im Klausurhof gehoben. 17 Grabplatten befinden sich noch heute in der Ruine - aufgestellt an der Außenwand der Basilika. 6 weitere Platten bzw. Fragmente befinden sich im Römermuseum Schwarzenacker. Die Grabstellen im Klosterhof wurden durch Betonplatten verschlossen bzw. markiert. Leider ist auch diese notdürftige Beschriftung zwischenzeitlich stark verwittert. Berichten der “Saarbrücker Zeitung” vom 16.11.2012 zufolge, sollen die Betonplatten durch Nachbildungen der Originale ersetzt werden und eine Beschriftung der Gräber angebracht werden.

Hermann Hahn hat vor über 100 Jahren umfangreiche Recherchen zum Kloster Wörschweiler als Begräbnisstätte durchgeführt. Er hat ein Verzeichnis, unterteilt in zwei Gruppen, erstellt. Für die erste Gruppe ist seines Erachtens belegt, dass diese Personen im Kloster begraben werden sollten oder wollten, jedoch nicht, ob dies dann auch erfolgte. Für die zweite Gruppe sei hingegen die Beisetzung im Kloster Wörschweiler überliefert[3].

In Hahns Aufstellungen sind die Grabsteine, welche im Kapitelsaal des Klosters gehoben wurden, noch nicht berücksichtigt. Sie wurden im Rahmen der Kampagne der 1950er Jahre ausgegraben.

Der Autor greift diese Aufteilung von Hahn - erweitert auf die Gruppe der gefundenen Gräber - auf (Gruppen I - III). Gegebenenfall sind du von Hahn als "A" und "B" bezeichneten Gruppn mit Anmerkungen in eckigen Klammern zum aktuell bekannten Stand versehen.

  • Gruppe I

Nach Hahn haben diese Personen ein Begräbnis in Wörschweiler verfügt oder gewünscht.

  • Wilhelm von Dunzweiler (Urkunde v. 29.04.1247). Er und seine Frau Pantzerte verzichteten dafür auf eine Klage gegen das Kloster[4]. Er soll nach seinem Tod binnen eines Tages abgeholt und bei den Klosterbrüdern begraben werden.[5] [6] („bei den Klosterbrüdern“ meint bei den Mönchen und damit auf dem Friedhof vor dem Kloster).
  • Gertrud von Glitzenzellen (09.05.1261) - für ein Erbe bei Klingenmünster[8],[9]. "Glitzenzellen" konnte der Autor als "Gleiszellen" identifizieren.
  • Enela von Morsberg (Marimont-lès-Bénestroff) - im Gegenzug für eine Schenkung (17.05.1308)[12]. (Diese Schenkung, die als Gegenleistung ein Begräbnis im Kloster inklusive Abholung der Leiche verlangt, ist mit Datum vom 16.05.1308 auch in Neubauers Regesten dokumentiert[13] - allerdings ist der Name dort “Guela von Morsperg”.
  • Graf Friedrich (II.) von Saarwerden (1342) - für ein Vermächtnis[14] (vgl. Regesten Nr. 655[15]). Ergänzung: nach den Saarbrücker Regesten, lebt Friedrich 1357 noch, da ihm der Kaiser das Geleit für seine Grafschaft zuspricht[16]
  • Graf Arnold zu Hohenburg und Herr zu der Fels (03.06.1382) – bestätigt für sein gewünschtes Begräbnis in Wörschweiler alle Schenkungen seiner Vorfahren[17] [18].
  • Graf Johann zu Hohenburg und Herr zu der Fels (29.04.1434) - für weitgehende Rechte[19]. Der Grabstein des 1449 verstorbenen letzten Grafen von Homburg wurde in den 1950er-Jahren gefunden, somit ist das Begräbnis in Wörschweiler nun gesichert, siehe "Grabplatte des Grafen Johann von Homburg". Vgl. außerdem in den Regesten, den Eintrag, nach welchen dieser Wunsch des Grafen am 29.04.1434 dokumentiert wurde – in der betreffenden Urkunde gibt er an, schon seine Eltern seien in Wörschweiler begraben. Somit ist nach Auffassung des Autors auch für Graf Arnold und seine Gattin die Bestattung in Wörschweiler schriftlich überliefert und diese beiden gehören somit in die nachfolgende „Gruppe II“[20].

Nicht bei Hahn aufgeführt ist der Priester "Jakob gen. vom Stocke (de Cipo)", welcher besiegelt durch die Kurie zu Trier, im März 1246 sein Begräbnis in Wörschweiler wünscht. Dafür vererbt er Haus und Hof bei der Moselpforte Trier dem Kloster und verspricht gleichzeitig den Bau eines Oratoriums auf seinem Anwesen[21]. Die Moselpforte befand sich bei Pfalzel. 1270 wird ein Streit des Klosters mit dem Trierer Bürger "Giselbert" zugunsten Wörschweilers entschieden, bei welchem es darum ging, dass dieser den Mönchen durch "Tor und Zaun" den Zugang zu diesem (benachbarten) Anwesen versperren wollte. Das Oratorium wird hierbei als gebaut erwähnt[22].

  • Gruppe II

Nach Hahn ist für diese Personen die Bestattung im Kloster Wörschweiler schriftlich überliefert.

  • Graf Ludwig II., der Jüngere, von Saarwerden. Graf Ludwig der Jüngere, fiel im Verlauf des fünften Italienfeldzug Kaiser Friedrichs I. Sein Tod ist demnach ca. 1176 zu datieren. Seine Gebeine wurden von Abt Balduin zurückgeführt und zwischen dem 12. März und dem 9. April 1180 im Kloster Wörschweiler beigesetzt[23] [24]. Nach der Quelle "Urkundliche Geschichte der ehemaligen Abteien und Klöster im jetzigen Rheinbayern, von Franz Xaver Remling, Pfarrer zu Hambach, 1836" (S. 239) fand die Beisetzung am 09. April 1179 statt. Dieses Datum ist auf eine das Kloster Eußerthal betreffende Urkunde zurückzuführen - Hermann Hahn geht hier von einer möglichen Rechnung in Marienjahren aus und hält 1179 für eher unzutreffend[23].
  • Graf Theoderich von Hohenburg - beurkundet nach 1180 durch seinen Sohn Graf Friedrich[25].
  • Graf Friedrich von Hohenburg - beurkundet durch Privilegiengewährung seines Sohns Theoderich für das Kloster am 12. Juni 1219[26].
  • Graf Folmar II. von Kastel - beurkundet am 08.05.1223 durch Schenkungen seiner Tochter Mechtildis, bestätigt durch ihren Bruder Graf Heinrich[27] (vgl. dazu auch die Regesten des Klosters[28]).
  • Gräfin Jutta - Gemahlin des Folmar II. von Kastel[29] (für Hahn nicht ausreichend bestätigt - vgl. auch hier die Regesten[28]).
  • Graf Johann(es) - Sohn des Grafen Heinrich von Kastel[30] (bei Andreas Neubauer datiert nach dem 27.01.1235[31]).
  • Graf Heinrich von Kastel - zwischen 1235 und 1237[32] (vgl. Andreas Neubauer, Regesten ...71: Die Witwe hätte das Kloster wohl nicht weiter bedacht, wenn ihr Gemahl nicht dort bestattet gewesen wäre).
  • Heinrich, Herr von Kirkel - bezeugt am 01.10.1242 durch Philipp von Falckenstein und am 02.10.1242 durch Johann und Arnold von Siersberg[33] (seine Neffen). Den Regesta Imperii ist zu entnehmen, dass Heinrich 1251 mit der Reichsburg Kirkel belehnt wurde[34]). Das ist auffällig, da aus den Wörschweiler Regesten vom 01. u. 02.10.1242 hervorgeht, dass Heinrich 1242 verstorben ist[35].
  • Ludwig IV. von Saarwerden - bezeugt am 01.04.1243 durch eine Schenkungsurkunde von dessen Vater Ludwig III. (Bruder des Heinrich von Kirkel), seine Frau Agnes und ihres Sohn Heinrich[36] (vgl. auch Andreas Neubauer, Regesten ...[37]).
  • (Graf Johann von Zweibrücken-Bitsch, verstorben am 23. Jan. 1337 - Hahn führt diesen Grafen wegen Zweifeln nicht in der Gruppe auf; nach Neubauers Regesten wäre er hier einzuordnen[39]).
  • Lambrecht von Kastel, seine Frau Katharina von Zweibrücken und deren Söhne Michel und Albrecht - bekannt am 24.06.1448 durch den Abt Johann von Wörschweiler[42] [43]. (Sie sollen vor dem St. Bernhards-Altar begraben sein[44] [45]. Albrecht und Michel werden am 12.05.1448 in einer Stiftung der Katharina bereits als „selig“ bzw. verstorben bezeichnet[46]. Vgl. hierzu auch "Grabplatte des Albert von Kastel"

Für Hermann Hahn sind die untersuchten Dokumente nicht in jedem Fall ein endgültiger Beleg für eine Beisetzung in Wörschweiler - für den

  • Graf Walram von Zweibrücken, fand er dies widerlegt[47], bei dem von ihm ebenfalls aufgeführten
  • Graf Johann von Zweibrücken (der als Sohn von Eberhard von Zweibrücken, wie sein älterer Bruder Simon, eigentlich "Zweibrücken-Bitsch" heißen müsste) hatte er erhebliche Zweifel[48]. Neubauers Regesten datieren den Tod von Graf Johann von Zweibrücken-Bitsch auf den 23. Januar 1337 und geben den Begräbnisort Wörschweiler an [49]).
  • Gruppe III

Auf Grundlage der gefundenen Gräber kann man schließlich eine dritte Gruppe bilden, diese umfasst auch die bislang entdeckten Gräber der Äbte. Der Autor konnte nicht alle Grabplatten entziffern bzw. identifizieren. Oftmals gelang dies dank der Veröffentlichung von Hermann Hahn, welche im Jahr 1900 bereits Fotografien enthielt[50]. Somit war ein Abgleich möglich. Es ist davon auszugehen, dass viele der Inschriften vor über 100 Jahren noch weniger verwittert waren.

Der Bogen des Arkosol-Tumbengrabs im südlichen Querschiff

In der Südwand des südlichen Querschiffs wurde ein Arkosol-Tumbengrab entdeckt. Der Bogen des Arkosol ist erhalten. In der Tumba erfolgten zwei Beisetzungen. Untersuchungen des unteren Skeletts führten zu den Ergebnis, dass es sich bei dieser zuerst bestattenen Person um eine Frau handelt. Die obere Grablege war geplündert und leer. Ebenso der Kirchenboden vor dem Arkosol[51]. In den Erinnerungen des Architekten Julius Kirsch an die Grabungskampagne des Prof. Schmoll gen. Eisenwerth, findet man einen Rekonstruktionsversuch der Tumba. Möglicherweise gab es ein weiteres Arkosol-Tumbengrab im nördlichen Querschiff, welches weichen musste, als ein Durchgang zum Mönchsfriedhof geschaffen wurde[52].

Aufgrund der Integration des Arkosol in diesem älteren Teil des Kirchenbaus, ging Schmoll gen. Eisenwerth davon aus, dass sich hier die Gräber der Stifterfamilie befanden haben könnten. Als weitere Grablege für die Stifterfamilie vermutet er den nördlichen Kapellenanbau[53]. Hier könnte man an auch an eine notwendige Umbettung aus dem nördlichen Arkosol denken. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der Frau im südlichen Arkosol um Gertrud von Saarwerden handeln könnte. Nachzuweisen ist das bislang nicht. Über den Verbleib des Skeletts trifft Schmoll 1981 keine Aussage[54]. Interessant wäre, ob es verbliebene DNA für einen Abgleich mit der DNA von Verwanden gibt, zum Beispiel Papst Leo IX. oder dessen Großtante Adelheid von Metz. Geht man davon aus, dass es zwei Arkosol-Doppelgräber gegeben hat, so kämen für diese Friedrich I. und seine Frau Gertrud, sowie deren Sohn Folmar I. und dessen Frau Stephanie in Betracht. Im Kloster Eberbach war eine solche Wandnische Ruhestätte der ersten Äbte[55].

Weitere Grabstätten von Stiftern vermutet Feldhaus in der ersten Bauphase der Vorhalle (Paradies), auf diesem Weg sollte seiner Ansicht nach das ursprüngliche Bestattungsverbot von Laien in der Klosterkirche umgangen werden[56]. Wie man aus Schmolls Ausführungen zum Arkosol-Tumbengrab (s.o.) ableiten kann, galt dieses Verbot für die unmittelbaren Stifter nicht. Dennoch mag Feldhaus' Vermutung für die Zeit nach dem Observanzwechsel zutreffen, da die nachfolgenden Zisterzienser erheblich länger an diesen Regeln festhielten[57].

Fotos von Öffnungen der Gräber im Kapitelsaal werden in einer Präsentation von Dr. Heribert Feldhaus gezeigt.

Am Langhaus- bzw. Querhaus der Kirche

Die Grabplatten am Langhaus Die beiden Grabplatten am Querhaus

Grabplatte des Conradus Abbas (1)

Grabplatte des Abtes Conrad(us)

Inschrift:

Unten: ... CONRAD(US)

Links: (A)BBAS LOCI (H)UIS REQ(UI)ESCAT IN PAC(E)

Oben und rechts: ANNO D(OMI)NI MCCCLXXXIIII

Rechts: VALENTINI MARTIRIS

Abt Conradus dieses Ortes ruhe in Frieden im Jahre des Herrn 1384 zu Valentini Martiris

Der Tag des Märtyrers Valentin ist der 14.02. Demnach ist der Wörschweiler Abt Konrad am 14.02.1384 verstorben.

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der östlichen Reihe des Kapitelsaals markiert.

An einer dazu passenden Grabstelle liegt heute eine Betonplatte mit einer behelfsmäßigen Beschriftung. Sie lautet:

“CONRADUS ABBAS WERNESVILLARENSIS † 14.02.1355”

Die dort angegebene Jahreszahl weicht also ab. Dennoch kann aufgrund der Kombination von Namen und Todestag davon ausgegangen werdern, dass es sich um die selbe Person handelt.




Grabplatte eines Herrn von Castel/Kastel (2)

Grabplatte "Herr von Kastel"

Die Grabplatte ist ohne Inschrift, nur mit einem Wappen mit Zickzackbalken versehen. Sie wurde von Hermann Hahn den Herren von Castel (Blieskastel) zugeordnet[58]. "Herren von Castel" bezieht sich hier nicht auf die Grafen von Blieskastel, die 1237 ausstarben - sie führten jeweils andere als das hier vorliegende Wappen[59].

Hermann Hahn stellt fest, dass das Wappen den Kirkelern (Kirkel-Siersburg) und den Herren von Castel zugeordnet werden könnte, legt sich jedoch auf die Kasteler fest, da nur für diese Familie eine Beziehung zum Kloster Wörschweiler nachgewiesen sei. Er ging davon aus, dass der Stein unvollendet ist und möglicherweise unmittelbar an der Fundstelle außerhalb der Kirche bei der nördlichen Kapelle bearbeitet worden sein könnte. Aufgrund der Schildform datiert er den Stein auf das Ende des 14. Jahrhunderts. [60]. Diese Datierung würde zu Lambrecht von Kastel, seiner Frau Katharina oder deren Sohn Michel passen (vgl. dazu Gruppe II).

Von den Kirkelern soll Graf Heinnrich von Kirkel in Wörschweiler begraben sein[61]. Überdies erscheinen die Herren von Kirkel vielfach in den Regesten des Klosters. Vergleicht man den Schild mit den Angaben auf der Heraldikseite "Dr.-Bernhard-Peter", so könnte man das abgebildete Wappen ggf. auch dem 13. Jhdt. zuordnen.

Graf Heinrich von Kirkel kommt für diesen Stein freilich nicht in Frage. Als Sohn Graf Ludwigs des Älteren von Saarwerden, er­hielt er zum Erbe die Herrschaft Kirkel. Nach der Heraldikseite „andreasschommer.gmxhome.de“, führ­te Heinrich das Wappen der Saarwerdener Grafen. Auch in Hahns Beschreibung enthält sein Wappen den Saarwerdener Adler[62]. Nach seinem Tod 1242 ging Kirkel an seine Neffen - die Her­ren von Siersburg. Deren Kirkeler Linie nannte sich alsbald nach dieser Burg und führte den Zackenbalken in Rot auf Gold - ohne den Siersburger Turnier­kragen der Stammlinie. Farben sind auf der Grabplatte freilich nicht zu erkennen, da jedoch Wörschweiler in unmittelbarer Nachbarschaft zu Kirkel liegt, ist es nicht ausgeschlossen, dass es sich hier um das Wappen der Kirkeler handeln könnte.

Zeitlich passen auch Ludwig und Johann von Kirkel - deren Wappen Hahn allerdings mit "Rund" angibt. Beide lebten bzw. starben in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts[63].






Grabplatte des Abtes Heinrich (3)

Grabplatte des Abtes Heinrich

Inschrift:

  • Oben nach rechts: anno d(omi)ni MCCCCXXVII
  • Rechts: vig...
  • Unten: ... lis abba’
  • Links: dom’...n pace amen

Dieser Abt ist somit 1427 verstorben - mehr kann nicht mehr entziffert werden.

Es gibt in Wörschweiler eine Betonplatte für einen Abt Heinrich - man die Jahreszahl nicht mehr entziffern und es gab mehrere Äbte diesen Namens.

Ein Abt Heinrich ist ab dem Jahr 1419 in den Regesten dokumentiert[64]. 1421[65] führte er im Auftrag des Papstes eine Untersuchung in einer Patronatsrechtsangelegenheit des Klosters Gräfinthal durch. Für das Jahr 1422 ist er ebenfalls verbrieft[66]. Der Name dieses Heinrich erscheint noch in zahlreichen Einträgen in den Regesten bis zuletzt 1425[67].

Spätestens 1429 ist dieser Abt Heinrich verstorben (bzw. nicht mehr im Amt), denn 1429 ist Abt Johannes belegt.[68] Somit ist die Grabplatte mit "1427" genau in die Lücke zwischen den schriftlichen Belegen von 1425 und 1429 datiert. Wenn es sich bei "(u)lis abba(s)" (s.o.) um den Namen des hier beigesetzten Abtes vor dem Wort "Abbas" handelt, so ist diese Grabplatte nicht dem Henricus, sondern einem unbekannten Abt zuzuordnen.

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der östlichen Reihe des Kapitelsaals markiert.




Mutmaßliche Grabplatte des Abtes Johannes (4)

Mutmaßliche Grabplatte des Abtes Johannes

Bei dieser Grabplatte ist weder ein Name, noch ein Datum zu entziffern. Es gibt in Wörschweiler eine weitere Betonmarkierung (die Betonmarkierungen ersetzten bei Ausgrabungen die gehobenen Grabplatten) für einen Abt. Sie ist mit „Abt Johannes“ und dem Sterbedatum „23.01.1458“ beschriftet.

Das Bild zeigt den Stab eines Abtes.

Inschrift:

  • Oben: an(n)o d(omi)ni MCCCC...

  • Rechts:...vo...obiit...do’...?villa?...

  • Unten: ...as...ut... (Stand unten der Name? und "as" von "abbas"?
  • Links: a(ni)ma...requießcat i pace ame(n)...

Somit gibt es eine Betonmarkierung mit dem Namen Heinrich, jedoch ohne erkennbares Datum und die oben beschriebene Betonmarkierung. Gleichzeitig sind neben der eindeutig beschrifteten Grabplatte des Abt Symey noch zwei weitere Grabplatten von Äbten vorhanden. Die oben gezeigte Grabplatte mit dem Jahr 1427 ohne Namen und diese für eine Identifizierung unzureichend lesbare Platte. Da „Johannes“ nicht zur Grabplatte mit dem Jahr „1427“ passt, hat der Autor ihm diese Grabplatte zugeordnet, denn das Sterbedatum passt zu dem zuletzt 1457 lebend erwähnten Abt Johann(es)[69]

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der östlichen Reihe des Kapitelsaals markiert.



Grabplatte der Gräfin Agnes und Propst Heinrichs (5)

Grabplatte des Gräfin Agnes und ihres Sohnes Propst Heinrich

Gräfin Agnes von Zweibrücken, geb. Vaudémont (Gattin von Walram I. von Zweibrücken) und deren zweiter Sohn Heinrich, Propst zu Hornbach und Erzdiakon von Straßburg.

Der Grabstein wurde 1873 im Kreuzgang ausgegraben. Die Inschrift in Uncialis lautet entschlüsselt:

† Hic iacent Agnes comitissa Geminipontis nata de Widamunt et Heinricus prepositus filius eius. Orate pro eis...

Das Wappen zeigt links den Löwen der Grafen von Zweibrücken mit dem Turnierkragen der Zweibrücker Linie. Anders als bei Hermann Hahn angegeben[70], fehlt dieser nicht. Die rechte Hälfte zeigt die Balken von Vaudémont.

Ausschnitt des Zweibrücker Wappens mit Markierung des Turnierkragens

Hermann Hahn nimmt an, dass die Gräfin Agnes vor dem 24.03.1281 und ihr Sohn spätestens im März 1303 gestorben ist[70].

Davon abweichend findet man in den Regesten des Klosters von Andreas Neubauer folgenden Eintrag (Zitat): “Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier, am 17. März 1305 verstorben, wird im Kloster Werschweiler begraben“[71].

Dem spricht entgegen, dass man dort auch einen Eintrag findet, welcher in das Jahr 1302 datiert ist. Dort heißt es „...seiner Gemahelin Frawen Agnesen und seines Sohnes Heinrich Brobsts beider seligen Jorgezeit begehn sollen...“ Demnach ist Probst Heinrich zu diesem Zeitpunkt schon tot[72].

(Abstammung Gräfin Agnes)
(Abstammung Probst Heinrich)










Grabplatte des Grafen Johann von Homburg (6)

Grabplatte des Grafen Johann von Homburg

„octo kl apl...“ Das Datum „25. März“. Mehr ist auf der Grabplatte, welche von einem Wappen mit Helmzier geschmückt wurde, nicht mehr zu entziffern.

Das Wappen zeigt einen Löwen, wie man ihn bei den Grafen von Homburg findet.

Der letzte Graf von Homburg, Johann(es), starb am 25.03.1449. Graf Johann von Homburg, Herr zu der Fels, wurde im Kloster Wörschweiler begraben.

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der westlichen Reihe des Kapitelsaals durch eine Nachbildung markiert.













Grabplatte des Wilhelm und der Dorothea von Lewenstein (7)

Grabplatte Wilhelm und Dorothea von Lewenstein

Hermann Hahn hat die beiden Inschriften dieser Grabplatte aufgelöst:

“Anno domini 1507 die 20. mensis Januarii (20.01.1508) obiit Wilhelmus de Lewenstein armiger, cuius anima requiescat in pace”

“† Anno domini 1519 uff ostermontag (25.04.) ist gestorben die ersam Frauw Dorothea witwe Wilhelmi seligen von Lewenstein, der Gott genad. Amen.”

Bei diesem Doppelgrab sind links die beiden Abstammungswap­pen des Gatten und rechts die beiden Abstammungswappen der Witwe abgebildet. Hahn verortet den Fundort in die nördliche Seitenkapelle[73].














Grabplatte des Albert von Kastel (8)

Grabplatte des Albert von Kastel

Hermann Hahn löst die Inschrift dieser Grabplatte wie folgt auf:

“Anno domini 1439. feria quinta post festum Margarete (= 23.07.) obiit Alberuts de Castris armiger. Eius anima requiescat in pace.”

Die Grabplatte trägt ein Wappen mit gezacktem Balken, das man in der Region den Herren von Kirkel zuordnen könnte. Die Herren von Kirkel waren eine Seitenlinie der Siersburger, welche deren Wappen - ohne den Siersburger Turnierkragen - übernommen hatten. Sie führten den Zackenbalken in Rot auf Gold.

Hermann Hahn geht hier vom Wappen von Castel aus, was aufgrund der Inschrift belegt ist.

Hahn merkt an, dass Albert von Kastel und Johann von Lewenstein, welche nach seiner Darstellung beide in Blieskastel lebten, am gleichen Tag gestorben sind. Abweichend von den ihm vorliegenden Angaben zur Fundstelle des A. Lilier (im Vierungsquadrat, südlich), platziert Hahn den Stein noch etwas südlicher ins Seitenschiff vor die südliche Seitenkapelle. Dorthin verortet er auch den St. Bernhardsaltar [74].










Grabplatte des Hermann Boos von Waldeck und des Philipp Hubenriß von Odenbach (9)

Grabplatte Boos von Waldeck und Hubenriß

Der Grabstein wurde im nördlichen Querschiff gefunden. Er trägt eine innere und eine äußere Beschriftung, denn er Stein wurde nach seiner ersten Nutzung wiederverwendet.

Äußere Beschriftung – aufgelöst:

“† Anno domini 1426 ...die Barbare virginis (das ist der 16.12) obiit Hermannus dictus Boys des Walecken. Eius anima requiescat cum beatis. Amen.”[75]

Hermann Hahn konnte unter dem heute sichtbaren Wappen die Spuren eines überdeckten Wappen der Boos von Waldeck erkennen[75] . Der Homburger Amtmann Herrmann Boos von Waldeck war mit Lambrecht Streuf von Castels Tochter Enniche verheitet (vor 1386) und starb 1426 kinderlos[76]. Es handelte sich somit ursprünglich um dessen Grabplatte.

Der Name Hermann Boos von Waldeck ist für das 15. Jahrhundert in der Region mehrfach nachgewiesen. Ein Träger dieses Namens ist für den Anfang des Jahrhunderts als Herr der Gustavsburg in Hattweiler belegt (Homburg-Jägersburg)[77] . Ausserdem ist für den 30.11.1408 ein Hermann Boos von Waldeck als Bruder des Johann Boos von Waldeck und Schwager der Margaretha von Eppelborn schriftlich belegt[78] . Ein Nachkomme gleichen Namens lebte von 1458 bis 1499[79] . Er taucht 1479 (und später) in den Regesten der Landgrafen von Hessen auf[80] .

Innere Beschriftung – aufgelöst:

“Anno domini 1467 in die innocentum (= 28.12.) obiit Philippus Huberiß de Odenbach. Eius anima pauset cum electis.”[75]

Es geht demnach um den im am 26. Januar 1468 begrabenen Philipp Hubenriß von Odenbach[81] .

Ein Johann Hubenriß von Odenbach war 1410 Herr auf der Gustavsburg[82] und um 1472 ist ein Johann Hubenriß von Odenbach in Mimbach[83] nachgewiesen.

Hermann Hahn geht davon aus, dass das Grab des Boos von Waldeck 41 Jahre nach dessen Tod neu belegt wurde und die Grabplatte erneut verwendet wurde[84] .

Das Wappen auf der Grabplatte entspricht dem der “Hubenriß von Odenbach”[85] [75].

Die silbernen Schnallen aus dem Wappen der Boos von Waldeck findet man gelegentlich ebenfalls derart dicht aneinandergereiht (in verschiedenen Gemeindewappen erhalten).



Grabplatte des Edelknechts Theobald von Ninsweiler (10)

Grabplatte des Ritter Theobald

Die Inschrift der Grabplatte aus der nördlichen Seitenkapelle ist lt. Hahn zu interpretieren als:

“† Anno domini 1475. 3. idus Augusti (12.08.) obiit Theobaldus armiger de Ninßwiler, cuius anima requiescat in pace. Amen”.[86]

Das Wappen entspricht augenscheinlich nicht dem der Kirkeler/Kasteler, da hier Rauten zu sehen sind und kein Zackenbalken.

Bei „Ninßweiler“ handelt es sich um das heutige Nünschweiler in der Südwestpfalz.














Grabplatte des Grafen Johann von Mörs-Saarwerden und Lahr (11)

Grabplatte des Grafen Johann von Mörs-Saarwerden und Lahr

Die Grabplatte, die einmal drei Wappen schmückten, ist ohne Inschrift. Die Inschrift und die Wappen waren vermutlich in Lettern aus Metall aufgebracht und sind verloren gegangen.

Zwei Betonplatten in der westlichen Grabreihe des Kapitelsaals der Klosterruine, aus der Zeit der Anhebung der Grabplatten, markieren die Gräber des Grafen Johannes von Mörs, Saarwerden und Lahr, sowie des Grafen Heinrich von Saarwerden und Rappoltstein. Ich ordne diese Grabplatte dem Johann zu, denn in den Regesten von Neubauer ist in einer Quelle die Grabplatte des am 18.07.1397 verstorbenen Grafen Heinrich und deren Umschrift beschrieben. Diese Beschreibung des Wappens passt nicht, es ist nur von einem Wappen mit dem Saarwerdener Doppeladler (nebst Helmzier) die Rede und nicht von drei Wappen. Die Schrift soll "in Erz eingegossen" gewesen sein, was wiederum hier passen würde[87]. Ausgehend von dieser Wappenbeschreibung bleibt hier nur eine Zuordnung zu dem am 02.07.1431 verstorbe­nen Grafen Johannes von Mörs-Saarwerden und Lahr möglich.

Den Regesten zufolge fiel Graf Johann im Juli in einer Schlacht des René von Anjou gegen Graf Anton von Vaudemont[88]. In Wikipedia wird konkret die Schlacht von Bulgnéville genannt.











Grabplatte der Ennela von Bundenbach (12)

Grabplatte der Ennela von Bundenbach

Die Grabplatte der Ennela, Ehefrau des Ritters Schlump von Bundenbach, wurde im Kreuzgang gefunden. Ennela wird in der Literatur als “Tochter des Ritters Wilher” bezeichnet, welcher einmal “Ritter von Homburg” und einmal “von Buntenbach” genannt wird[89]. Möglicherweise stammte er aus Buntenbach (Großbundenbach) und stand im Dienst der Homburger Herren.

Weitere Informationen zu den „Schlump von Bundenbach“ findet man auf den Webseiten www.heimat-pfalz.de und www.großbundenbach.de.

Die Umschrift des Steins ist in Uncialis gefertigt und lautet aufgelöst:

† Anno domini 1333. 10. kalendas Augusti ( = 23.07.1333) obiit Ennela uxor domini Slomponis militis de Buntenbach[90].

Die noch sehr gut lesbare Jahreszahl auf dem Stein lautet eindeutig MCCCIII - dennoch findet man in den Saarbrücker Regesten einen Eintrag von 1344[91]. Entweder ein Fehler oder eine gleichnamige Tochter?

Auf der Webseite der Gemeinde Großbundenbach wird der Ehegatte der Ennela, Hugo Schlump von Bundenbach, als Stifter der bedeutenden Wandermalereien in der Kirche St. Martin bezeichnet. Auf einer der Bildtafeln ist der zu Füßen der Maria kniende Ritter selbst abgebildet.










Grabplatte des Emerich von Lewenstein (13)

Grabplatte des Emerich von Lewenstein

In der nördlichen Seitenkapelle wurde die Grabplatte des Emerich von Lewenstein gefunden.

Hahn identifiziert hier den Sohn des Emerich von Lewenstein und der Else Hubenriß von Odenbach[92]. (Tochter des Johann Hubenriß von Odenbach (Nr. 15)[93]).

Die Inschrift löst Hahn wie folgt auf:

”Anno domini 1511. Die vero 20. mensis Aprilis obiit Ermericus des Lebensteyn armiger, cuius anima”.

Die Anordnung von vier Wappen lässt darauf schließen, dass hier eine Grabplatte für ein Ehepaar angefertigt wurde - die Wappen zeigen die jeweilige Abstammung[93].

Mit Hilfe der beiden rechten Wappen identifiziert Hermann Hahn die Frau des Emerichs von Lewenstein als Tochter des Friedrich von Bitsch, genannt Gentersberg (das Hirschgeweih mit Stern), und der Katharine Studigel von Bitsch (der Löwe unten rechts). Da für die Ehefrau keine Inschrift eingehauen wurde, geht er davon aus, dass sie nicht an der Seite ihres Mannes begraben wurde. Möglicherweise aufgrund einer Wiederverheiratung[92].










Grabplatte mit den Wappen der Hubenriß von Odenbach und derer von Lewenstein (14)

Grabplatte "Hubenriß von Odenbach und Lewenstein"

Die Jahreszahl 1467 („MCCCCLXVIJ“) - mehr ist von der Inschrift auf dieser Grabplatte aus dem nördlichen Querschiff außer den Wappen nicht erhalten.

Die beiden Wappen erscheinen auch auf anderen Grabplatten und sind den Herren Hubenriß von Odenbach (der Balken mit den Flechten) und Lewenstein (der Löwe) zuzuordnen. Die Grabplatte entspricht der des Johann Hubenriß von Odenbach (vgl. Nr. 15) - demnach ist ein weiteres Mitglied dieser Familie in Wörschweiler begraben.

Hermann Hahn da­her schließt ein Kind des Johanns nicht aus[94].













Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach (15)

Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach

Die Inschrift der Grabplatte aus dem nördlichen Querschiff lautet:

Oben nach rechts: anno d(omi)ni MCCCCLXXVI

Rechts:

Unten: Links: requiescat (i)n pace amen Es sind die Jahreszahl “1476” und “...ruhe in Frieden, Amen” zu entziffern.

Das linke Wappen auf der Grabplatte entspricht dem der “Hubenriß von Odenbach”[95]. Das rechte ist das Wappen derer von “Lewenstein”.

Es geht demnach um den im Jahre 1476 begrabenen Johann Hubenriß von Odenbach[96]. Ein Johann Hubenriß von Odenbach war Herr auf der Gustavsburg[97] und um 1472 ist Johann Hubenriß von Odenbach - offenbar ein Sohn des Ersteren - in (Blieskastel-)Mimbach[98] nachgewiesen.

Hahn bestätigt diese Identifizierung und löst vor 1900 die Inschrift wie folgt auf:

“Anno domini 1476. 16. kalendas Novembris (= 17. Oktober) obiit Johannes Hubenriß armiger de Odenbach, cuius anima requiescat in pace. Amen.”[99]

Johann Hubenriß von Odenbach war der Schwiegersohn des Johann von Lewenstein[100]. Offenbar war er auch der Großvater des Emerich von Lewenstein (vgl. dort)[101].








Grabplatte des Johann von Lewenstein (Filius) (16)

Grabplatte des Johann von Lewenstein (Filius)

Kaum etwas kann auf dieser Grabplatte noch entziffert werden und auch die beiden Wappen sind sehr stark verwittert. Vor über 100 Jahren hat Hermann Hahn diese Platte in noch besserem Zustand untersuchen können - er ordnet sie Johann von Lewenstein zu. Sie wurde im nördlichen Querschiff gefunden.

Hahn löste seinerzeit die Inschrift wie folgt auf:

“Anno domini 1439 feria quinta post Margarete (= 23.07.) obiit Johannes domicellus de Lewenstein filius secum iacentis. Eius anima pauset cum beatis”[102].

Johann von Lewenstein übernahm nach dem Tod seines gleichnamigen Vaters dessen Lehen als Vogt im Nalbacher Tal[103].

















Im Römermuseum Schwarzenacker

Sieben Grabplatten, bzw. Fragmente von Grabplatten befinden sich im Hofbereich des Römermuseums Schwarzenacker.


Grabplatte des Abtes Symey (17)

Grabplatte des Abtes Symey

Diese Grabplatte befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker.

Nach der „digiCult-Museen“ des Saarländischen Museumsverband e.V. handelt es sich um die Grabplatte des Abts Symey, verstorben 1338.

Nach digiCULT lautet die in gotischen Majuskeln erstellte Inschrift:

[ABB]AS * LOCI * HUI(US) * REQ(UIESCAT) * I(N) * PACE / * AN(N)O * D(OMI)NI * M / * CCC * XXX * V * [III] * [- - -]

Übersetzung:

"Der Abt dieses Ortes ruhe in Frieden, im Jahre des Herrn 1338 ..."[104]

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der östlichen Reihe des Kapitelsaals markiert.





Grabplatte des Ysenbard von Kastel (18)

Grabplatte des Ysenbard von Kastel

Das Fragment einer Grabplatte aus Wörschweiler befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker.

Hermann Hahn identifiziert diesen ursprünglich im südlichen Querschiff gefundenen Stein als “Ysenbard von Castel”. Er datiert aufgrund von Urkunden einen Tod nach dem 30. März 1400, ohne das Datum oder das Jahr genauer bestimmen zu können. Die älteste vorliegende Urkunde betrifft einen Vertrag mit Johann von Kirkel aus dem Jahr 1382. Aus einer (französisch-sprachigen Urkunde von 1384 kann man den Namen seiner Frau "Jutte" - also Jutta - entnehmen (vgl. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62ff). Ysenbart wird auch in den Saarbrücker Regesten erwähnt - demnach ist er ein Bruder von Simon von Kastel.

Glaubt man dieser niederländisch-verfassten Abstammungstafel, so hat Hahn Recht mit der Annahme, dass Ysenbard ein Nachfahre der Herren von Eppelborn war.

Darstellung der Grabplatte bei "Museen im Saarland"







Grabplatte der "Unbekannten Frau von Hubenriß“ - Margarete von Gersbach (19)

Grabplatte der unbekannten "Frau von Hubenriß"

Fast 120 Jahre lang lies sich nicht bestimmen, um wessen Grabstein es sich hier handelt. Den Angaben bei digiCULT-Museen zufolge starb und lebte die Person zwischen 1450 und 1500[105].

Hermann Hahn, der als Fundort das nördliche Querschiff zwischen der Grabplatte mit den Wappen der Hubenriß von Odenbach und derer von Lewenstein und der Grabplatte des Johann Hubenriß von Odenbach (Nr. 15) angibt, geht aufgrund des Wappens von einer Ehefrau eines "Hubenriß von Odenbach" aus[106]. Der Fundort zwischen den beiden Hubenriß'chen Grabplatten schien dies zu bestätigen. Johann war mit einer Lewenstein verheiratet, sie kommt aufgrund des rechten Teils des Wappens mit den drei Adlerfängen nicht in Betracht. Das Lewenstein'sche Wappen zeigt einen Löwen. Verstorben ist sie spätestens 1472, denn am 13. Oktober 1472 übertrug Friderich von Fleckenstein zu Maden­burg, Freiherr von Dagstuhl, ein Lehen des verstorbe­nen Johann von Lewenstein auf dessen Schwiegersohn Johann Hubenriß. Dabei wurde von Lewensteins Tochter, die namentlich unge­nannt bleibt, bereits als “selig”, also verstorben, geschrieben[107]. Theoretisch könnte Johann Hubenriß noch einmal verheiratet gewesen sein. Hahn geht jedoch nicht davon aus, dass es sich bei der Unbekannten um seine zweite Frau handelte. Ebenso schließt er - aufgrund der Lage der Gräber - den Philipp Hubenriß als Gatten der Unbekannten aus. In Betracht zieht er Johann von Hubenriß' Mutter - Margarete von Gersbach - deren Wappen er nicht ermitteln konnte. Heute zeigt das Wappen von Gersbach (Pfalz) einen Stiefel.

Fast 120 Jahre nach Hermann Hahn gelang es Markus Bauer das Wappen der "Gersbach" zu identifizieren und damit den Hahn noch fehlenden Beleg vorlegen. Zunächst stellte er fest, dass auf dem rechten Wappen (das für die Ehefrau steht) keine Adlerfänge, sondern offenbar Gänsefüße abgebildet sind. Diese Gänsefüße konnte er der Familie "Gersbach" zuordnen. Damit bestätigt er, dass Hermann Hahns Vermutung, es könne sich um Margarete von Gersbach (Ehefrau des Johann von Lewenstein) handeln, zutrifft[108].




Grabplatte der Anastasia von Leiningen (20)

Grabplatte der Gräfin Anastasia

Die Grabplatte der 1452 verstorbenen Anastasia von Leiningen befindet sich nicht mehr im Kloster. Sie wurde ins Römermuseum Schwarzenacker gebracht.

Nach den Angaben der Webseite digiCULT-Museen lautet die Inschrift der Grabplatte der 1435 als Gräfin von Saarwerden geborenen Anastasia von Leiningen[109].

an(n)o * d(o)m(in) * m * cccc * l [ii] / [virginum] // xi * mil(ium) * v(i)g(ilia) * obiit * generosa * d(omi)na * anasta/sia * de * linigen * et * comi/tissa * i(n) * sarwerden * c(u)i(us) * a(n)i(m)a * pauset * cu(m) * [- - -] // tis * am[en][109].

Übersetzung:

"Im Jahre des Herrn 1452 an der Vigil der 11.000 Jungfrauen [= 20. Oktober] verschied die edle Herrin Anastasia von Leiningen und Gräfin in Saarwerden, deren Seele mit den [Erwählten / Glücklichen] (in Frieden) ruhen möge. Amen."[109].

Der Fundort der Grabplatte ist vor Ort in der westlichen Reihe des Kapitelsaals markiert.

Nach dem "Virtuellen Geroldsecker Museum" war Anastasia die Frau von Jakob I. von Moers-Saarwerden.







Grabplatte des Heinrich von Saarwerden (21)

Mögliche Grabplatte des Heinrich von Saarwerden

Im Römermuseum Schwarzenacker befindet sich der untere Teil einer Grabplatte, welche noch das Wort „Saarwerden“, sowie den Teil eines Wappens erkennen lässt. Die Webseite digiCULT-Museen datiert diese Platte aufgrund ihrer Inschrift ins späte Mittelalter (1350 – 1450)[110].

Dieser Datierung passt zu Grafen Heinrich von Saarwerden. Der Stein wurde erst bei der Grabung 1954 gehoben, wie ein Foto aus diesem Jahr zeigt. Er liegt auf dem Foto an der Stelle, die bis heute die Grabstelle des Heinrich von Saarwerden markiert[111]. Die Datierung vor Ort nennt das Todesdatum 18.07.1397.

Das Wappen auf dem Grabstein Graf Heinrichs ist in den Regesten beschrieben - für einen Vergleich ist das hier abgebildete Fragment nicht ausreichend - allerdings wird die Schrift als "in Erz gegossen" beschrieben[112]. Das ist beim vorliegenden Stein nicht der Fall.

Die Inschrift wurde laut [1]"Museen im Saarland" (digicult-Museen) entziffert als:

[- - - ] / [- - -] * in * sarwerd[en * ] d(om)inu[s- - -] / [- - -] anima * requies[cat in pace]

Übersetzung: ... Herr in Saarwerden ... (seine) Seele ruhe (in Frieden) ...[110]



Fragment einer Grabplatte aus dem späten Mittelalter 22)

Fragment einer Wörschweiler Grabplatte ohne Zuordnung

Diese Grabplatte ist nur noch als Fragment erhalten. Sie befindet sich im Römermuseum Schwarzenacker. Ohne lesbare Inschrift, wird dieser untere Teil einer Grabplatte, auf der Web­seite digiCULT-Museen dem späten Mittelalter zugeordnet[113].














Grabplatte des Gerhard Schlump von Orlebach (23)

Grabplatte des Ritters "Slumpo" von Orlebach

Im östlichen Kreuzgang wird eine Grabstelle von einer Betonplatte markiert. Diese Grabungsmarkierung ist versehen mit der Angabe

„Ritter/Krieger (Miles) Gerhardus genannt Schlump (Slumpo) von Orlebach. Gestorben am 29.01.1328.“

Die Herren von Orlebach hatten ihre inzwischen abgegangene Burg beim heutigen Zweibrücken-Oberauerbach. “Schlump” oder “Slumpo” ist ein häufiger Name für die Herren von Bundenbach (Großbundenbach), mit Vorname meist “Hugo”.

Im Römermuseum Schwarzenacker befindet sich eine Grabplat­te welche auf digiCULT-Museen entziffert wird mit

ANNO * D(OMI)NI * M * CCC * XX * VIII * [- - - ] / [- - - ] LEBAC[H?][114]

Als Übersetzung ist angegeben:

"Im Jahre des Herrn 1328 ... Lebac[h?]"

Es wird bei digiCult nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Frau handelte[21]. Diese Annahme teile ich nicht - die abgebildete Figur trägt das Haar offen, eine verheiratete Frau des Mittelalters würde eine Rise tragen - vgl. dazu auch die Grabplatte der Gräfin Agnes und Propst Heinrichs und die Grabplatte der Ennela von Bundenbach, wo man dies jeweils gut erkennen kann, ebenso wie die Frisur des Heinrichs. Diese beiden Grabplatten sind ungefähr gleich alt. Der Kragen der Figur deutet auf eine Rüstung hin.

Ich ordne diesen Grabstein daher der Betonmarkierung des “Gehard Slump von Orlebach” zu. Denn statt “Lebach” entziffere ich eindeutig “Orlebach”. Vgl. dazu die Ausschnittvergrößerung.

Ausschnittvergrößerung "Orlebach"

Die Übereinstimmungen von Ortsangabe und Jahreszahl mit der Inschrift der Betonplatte kann kein Zufall sein, sie erlauben eine Zuordnung der Grabplatte zur Betonplatte.

Dass das Kloster im 14. Jahrhundert Verbindungen nach Orlebach hatte, ist belegt – beispielsweise durch einen Vergleich mit dem Ritter Emiyche Vünker von Warthenberg mit dem Kloster, bei welchem es um ein Gut der Wörschweiler Mönche in Orlebach ging[115].








In der Literatur beschriebene Grabplatten

Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier (24)

Grabplatte nach Skizze Rudolf Buttmann

Hermann Hahn konnte diese Platte 1896 nicht mehr auffinden. Nach Angaben des damaligen Eigentümers Lilier, wurde die Platte im südlichen Querschiff, vor dem Durchgang zum Kreuzgang gefunden. Rudolf Buttmann hat auf Bitten Hahns die beiden zu diesem Zeitpunkt im Kreuzgang liegenden Stücke zeichnerisch dokumentiert. Über die Reste der Inschrift hat Hermann Hahn den Stein identifiziert als:

Heinrich, Sohn des Grafen Heinrich II. von Zweibrücken und der Agnes von Eberstein, Domherr zu Trier

Die Abbildung zeigt die Zeichnung Buttmanns, entnommen aus Hermann Hahns "Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler"”[116].

Der Vergleich mit der "Grabplatte im südlichen Querschiff" zeigt, dass die Brüche in der Platte dort anders verlaufen, als in der Skizze von Buttman abgebildet. Ein Vergleich der Abmessungen, die Hahn wie folgt angibt[116]:

Länge: 196 cm

Breite: 0,69 cm (hier kann er nur 69 cm gemeint haben)

Dicke: 17 cm

Breite Innenfläche: 55 cm

Breite Schriftrahmen: 7 cm











Die Grabplatte des Johann Lewenstein (25) In seinem 1900 erschienen Aufsatz “Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900 (S. 65f)” beschreibt Hermann Hahn den Fund von zwei kleinen gelblichen, rotgeäderten Bruchstücken eines Grabsteins im nördlichen Querschiff der Basilika. Aus den Bruchstücken rekonstruierte er folgende Inschrift:

† Anno domini 142...obiit Johannes de Lewenstein (armiger, cuius anima requiescat in pace. Amen.)

Es ist dem Autor nicht bekannt, ob Teile dieses Steins noch existieren. Da eine andere Grabplatte von Hahn als die des Johann Lewenstein Filius (s.dort) identifiziert wird, muss es sich aufgrund des Todesdatums in den 1420er-Jahren bei dieser hier um den Senior handeln.

Johann von Lewenstein war der Sohn des Eberhard von Lewenstein und der Agnes von Kastel. Seit 1405 war er Vogt im Nalbacher Tal[117]. Nach den Saarbücker Regesten war er verheiratet mit Else von Hunolstein[118]. Als Vogt im Nalbacher Tal folgte ihm sein Sohn Johann.

Ein Grabplattenfragment ohne Zuordnung findet sich im Römermuseum Schwarzenacker (vgl. dazu "Fragment einer Grabplatte aus dem späten Mittelalter") - da Hahn jedoch von "zwei kleinen Bruchstücken" spricht, scheint das nicht hierzu zu passen.


In der Kirchenruine

Grabplatte im südlichen Querschiff

Die hier gezeigte - unbeschriftete - Platte liegt im südlichen Querschiff der Basilika. Es ist nicht erkennbar, ob überhaupt eine Beschriftung vorhanden war.

An gleicher Stelle soll die heute nicht mehr vorhandene Grabplatte des Heinrich von Zweibrücken, Domprobst zu Trier, gefunden worden sein.[116].

Weiterhin verordnet Hahn die Grabplatte des Ysenbard von Kastel und die Grabplatte des Albert von Kastel (vor dem St. Bernhardsaltar) ins südliche Querschiff[119].

Die Platte liegt in dem Bereich, in welchem Schmoll gen. Eisenwerth Gräber der Stifterfamilie vermutete - unweit des Arkosoltumbengrabs. Der Bereich wurde von Grabräubern durchwühlt[120].









Quellen

  1. 1,0 1,1 Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7ff
  2. Hans-Walter Hermann, Gründung, Aufstieg und Niedergang des Klosters Wörschweiler in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 14
  3. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 5f
  4. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 13
  5. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 51
  6. Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Werschweiler..., S. 126, Nr. 131
  7. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14
  8. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14
  9. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 151, Nr. 214
  10. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15
  11. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 166, Nr. 262
  12. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15
  13. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 229f, Nr. 502
  14. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15
  15. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 272, Nr. 655
  16. http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/242
  17. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 16
  18. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 301, Nr. 770
  19. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 17
  20. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 329f, Nr. 879
  21. 21,0 21,1 Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 125, Nr. 127
  22. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 171, Nr. 276
  23. 23,0 23,1 Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 17 - 31
  24. Gründungsurkunde, erstellt in Wattweiler - hier wird erwähnt, dass der Bruder des Grafen Ludwig des Älteren in Wörschweiler begraben wurde und dass er auf dem Feldzug des Kaisers in der Lombardei gefallen ist. Das ermöglicht eine Datierung seines Todes um 1176.
  25. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 89f, Nr. 9
  26. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 42
  27. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 33
  28. 28,0 28,1 Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 101f, Nr. 49 u. 50
  29. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34
  30. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34
  31. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 113, Nr. 91
  32. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34
  33. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 36
  34. Belehnung des Heinrich von Saarwerden mit der Reichsburg Kirkel in den Regesta Imperii
  35. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 121, Nr. 112, 113, 114
  36. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 37
  37. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 122, Nr. 118
  38. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 37
  39. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 267, Nr. 634
  40. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 39
  41. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 328, Nr. 871
  42. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 39
  43. vgl. Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 737
  44. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 41
  45. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 338f, Nr. 912
  46. ebenda, S. 339, Nr. 913 und Glasschröder, Franz Xaver, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, S. 293, München 1903, S. 294, Nr. 736
  47. Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 38
  48. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 38f
  49. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 267, Nr. 634
  50. Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff
  51. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29
  52. Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, S. 10
  53. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29
  54. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29
  55. Wandnischengrab Kloster Eberbach
  56. Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, S 10
  57. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7f
  58. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62
  59. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 125f
  60. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62
  61. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 36f
  62. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 126f
  63. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 127
  64. Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler..., S. 321, Nr. 845
  65. Glasschröder, Franz Xaver, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter, S. 293, München 1903
  66. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters..., S. 323, Nr. 854
  67. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S.307, Nr. 792 bis S. 325, Nr. 861, in diesem Zeitraum erscheint Abt Heinrich regelmäßig in den Regesten.
  68. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 325f, Nr. 864
  69. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 343, Nr. 926
  70. 70,0 70,1 Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff
  71. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 221, Nr. 472
  72. Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Wörschweiler...,S. 211f., Nr. 444 und "Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde, Regesten des Saarpfalz-Kreises, Sonderheft 2013", S. 100 gibt hier als zusätzliche Quelle die Regesten von Zweibrücken, S. 140, Nr. 435 an
  73. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 90ff
  74. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 76f
  75. 75,0 75,1 75,2 75,3 Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 66ff
  76. Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Blieskastel, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 405
  77. www.heimat-pfalz.de/dezember-hattweiler.html
  78. „Saarpfalz Blätter für Geschichte und Volkskunde, Regesten des Saarpfalz-Kreises, Sonderheft 2013“, S. 48 gibt hier als Quelle die Regesten der Erzbischöfe zu Trier an
  79. Rheinland-Pfälzische Personendatenbank, Artikel über Hermann Boos von Waldeck (Stand: 16.12.2010), http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/goorppd.pl?db=rnam&index=1&s1=-pkd1024-&zeilen=1
  80. Landgrafen-Regesten online Nr. 3623 <http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/lgr/id/3623> (Stand: 12.9.2011)
  81. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 352, Nr. 935
  82. www.heimat-pfalz.de/dezember-hattweiler.html
  83. www.mimbach.de/content/view/14/52/
  84. zu prüfen
  85. vgl. Rudolf Zobel, “Wappen an Mittelrhein und Mosel”, Tafel 250, 2009, Books on Demand GmbH
  86. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 82
  87. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 311, Nr. 809
  88. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 328, Nr. 871
  89. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., vgl. S 221, Nr. 473 u. S. 226, Nr. 490
  90. Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. Hahn nimmt Bezug auf einen Autor Ludwig Molitor, der die Auffassung vertrat, die Slumpen hätten Bundenbach durch Heirat einer Tochter Engela des Grafen Wilher von Homburg erhalten und eben diese Engela (Ennela) hätte 1305 verfügt, in Wörschweiler begraben zu werden. Hahn widerspricht dieser Auffassung und beschränkt sich darauf, dass lediglich klar sei, dass es sich bei dieser Grabplatte um die Gemahlin des Slump von Bundenbach handelte.
  91. http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/205
  92. 92,0 92,1 Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 98ff
  93. 93,0 93,1 Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 743: Heinrich von Hunolstein überträgt dem Emmerich von Lewenstein ein Lehen seines Schwiegervaters Johann Hubenriß von Odenbach.
  94. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 78ff
  95. vgl. Rudolf Zobel, “Wappen an Mittelrhein und Mosel”, Tafel 250, 2009, Books on Demand GmbH
  96. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 355, Nr. 973
  97. Heimat-Pfalz, Jägersburg Hattweiler
  98. Mimbach.de
  99. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 83ff
  100. Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 741
  101. Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 743
  102. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 62
  103. Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Nalbacher Tal, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 426
  104. Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte des Abtes Symey“
  105. Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte der Frau von Hubenriß“
  106. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wör­schweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Sie­gel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 80ff
  107. Dr. Franz Xaver Glasschröder, Urkunden zur Pfälzischen Kirchengeschichte im Mittelalter. In Regestenform veröffentlicht, München und Freising 1903, Nr. 741
  108. Markus Bauer, Neue Erkenntnisse zu einer Grabplatte des Klosters Wörschweiler, in Saarpfalz - Blätter für Geschichte und Volkskunde, Ausgabe 4/2018, S. 43 - 48
  109. 109,0 109,1 109,2 Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte der Anastasia von Leiningen“
  110. 110,0 110,1 Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“
  111. Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, Abbildung S.18
  112. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 311, Nr. 809
  113. Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“
  114. Webseite „digiCult“ des Saarländischen Museumsverband e.V. (Stand 15.05.2013), „Grabplatte“
  115. Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Wörschweiler ..., S. 303, Nr. 778
  116. 116,0 116,1 116,2 Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 52 - 58
  117. Kurt Hoppstädter, Die Reichsritterschaft - Die Herrschaft Nalbacher Tal, in Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes Band 2, Saarbrücken 1977, S. 426
  118. http://universaar.uni-saarland.de/regesten/regest/463
  119. Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 102 ("Fundstellen")
  120. J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29