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Neben den Stiftern wurden in Wörschweiler auch weitere “Laien” - also keine Mönche der Zisterzienser – begraben. Diese Ausnahme ist auf eine Erlaubnis von [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alexander_IV._(Papst)&oldid=138162472 Papst Alexander IV.] zurückzuführen, der dieses Recht am 10. Januar 1256 für das Kloster verbriefte<ref Name = "nr6a">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7ff</ref>. Nach Hans-Walter Herrmann war die Beisetzung von Laien auf den Klosterfriedhöfen und des Adels in den Klosterkirchen im allgemeinen bereits ab 1217 erlaubt<ref Name ="HWH8">Hans-Walter Hermann, Gründung, Aufstieg und Niedergang des Klosters Wörschweiler in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 14</ref>. Die Zisterzienser versuchten sich dem so lange wie möglich zu entziehen, um Berührungspunkte mit Laien zu vermeiden <ref Name = "nr6a">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7ff</ref>.
Die Grafen von Saarwerden hatten die Klosteranlage nicht zuletzt für die Nutzung als Familienruhestätte gestiftet. Als solche wurde es von ihren Nachfolgern und deren Lehnsleuten bis zum Tod des letzten Grafen von Homburg genutzt. Bei den Ausgrabungen in den 1880er-Jahren hat man die Grabplatten im Klausurhof gehoben. 17 Grabplatten befinden sich noch heute in der Ruine - aufgestellt an der Außenwand der Basilika. 6 Sieben weitere Platten bzw. deren Fragmente befinden sich im Römermuseum Schwarzenacker. Die Grabstellen im Klosterhof wurden durch Betonplatten verschlossen bzw. markiert. Leider ist auch diese notdürftige Beschriftung zwischenzeitlich stark verwittert. Berichten der “Saarbrücker Zeitung” vom 16.11.2012 zufolge, sollen die Betonplatten durch Nachbildungen der Originale ersetzt werden und eine Beschriftung der Gräber angebracht werden.
Hermann Hahn hat vor über 100 Jahren umfangreiche Recherchen zum Kloster Wörschweiler als Begräbnisstätte durchgeführt. Er hat ein Verzeichnis, unterteilt in zwei Gruppen, erstellt. Für die erste Gruppe ist seines Erachtens belegt, dass diese Personen im Kloster begraben werden sollten oder wollten, jedoch nicht, ob dies dann auch erfolgte. Für die zweite Gruppe sei hingegen die Beisetzung im Kloster Wörschweiler überliefert<ref Name = "nr19">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 5f</ref>.
In Hahns Aufstellungen sind die Grabsteine, welche im Kapitelsaal des Klosters gehoben wurden, noch nicht berücksichtigt. Sie wurden im Rahmen der Kampagne der 1950er Jahre ausgegraben.
Der Autor greift diese Aufteilung von Hahn - auf und erweitert auf sie um die Gruppe der gefundenen Gräber - auf (Gruppen Gruppe I - III). Gegebenenfall sind du von Hahn als "A" und "B" bezeichneten Gruppn Gruppen mit Anmerkungen in eckigen Klammern zum aktuell bekannten Stand versehen.
*'''Gruppe I'''
Nach Hahn haben diese Personen ein Begräbnis in Wörschweiler verfügt oder gewünscht.
*Wilhelm von Dunzweiler (Urkunde v. 29.04.1247). Er und seine Frau Pantzerte verzichteten dafür auf eine Klage gegen das Kloster<ref Name = "nr129">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 13</ref>. Er soll nach seinem Tod binnen eines Tages abgeholt und bei den Klosterbrüdern begraben werden.<ref Name = "nr153">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 5113</ref> <ref Name = "nr169">Andreas Neubauer, Regesten des Kloster Werschweiler..., S. 126, Nr. 131</ref> („bei den Klosterbrüdern“ meint bei den Mönchen und damit auf dem Friedhof ''vor'' dem Kloster). Dunzweiler wird in den Quellen als "Duntzwilre", bzw. "Duntzwilr" bezeichnet.
*[http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Grafschaft_Veldenz&oldid=137670887#.C3.A4ltere_Linie_Veldenz Graf Gerlach von Veldenz und seine Frau Elisabeth (von Zweibrücken)] (1258) - im Gegenzug für ein Vermächtnis<ref Name = "nr130">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14</ref>.
*Gertrud von Glitzenzellen Gliſʒenzellen (09.05.1261) - für ein Erbe bei Klingenmünster<ref Name = "nr131">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 14</ref>,<ref Name = "nr76">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 151, Nr. 214</ref>. "GlitzenzellenGliſʒenzellen" konnte der Autor als "[http://de.wikipedia.org/wiki/Gleiszellen-Gleishorbach Gleiszellen]" identifizieren. "Gliſʒenzellen" wird in den Regesten als "Glissentzellin" bezeichnet. Hermann Hahn nutzte die Ligatur „ſʒ“, also das "Eszett" - heute "ß".
*Ritter [https://books.google.de/books?id=raxBAAAAcAAJ&pg=PA54&lpg=PA54&dq=Hugo+von+L%C3%BCtzelstein&source=bl&ots=JCoX5ryFNJ&sig=Q54_drxEvLRLOdOSH8VIPi0joAA&hl=de&sa=X&ei=QMQWVdGoNoj1OISKgbAF&ved=0CCMQ6AEwAQ#v=onepage&q=Hugo%20von%20L%C3%BCtzelstein&f=false Conrad von Lützelstein genannt Beheym] und seine Frau Irmengard (25.03.1267) - im Gegenzug für ein Vermächtnis<ref Name = "nr132">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 15 </ref> (vgl. auch Andreas Neubauer, Regesten ...<ref Name = "nr78">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 166, Nr. 262</ref>).
*Graf Heinrich von Kastel - zwischen 1235 und 1237<ref Name = "nr144">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 34</ref> (vgl. Andreas Neubauer, Regesten ...71: Die Witwe hätte das Kloster wohl nicht weiter bedacht, wenn ihr Gemahl nicht dort bestattet gewesen wäre).
*Heinrich, Herr von [https://www.historische-orte.de/Kirkel Kirkel] - seine Beisetzung in Wörschweiler wurde bezeugt am 01.10.1242 durch [https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Falkenstein) Philipp von Falckenstein] und am 02.10.1242 durch Johann und Arnold von Siersberg<ref Name ="nr145">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 36</ref> (seine Neffen). Aus den beiden Bezeugungen erfahren wir außerdem, dass es sich um Schenkungen zugunsten des Klosters handelte, welche seine anwesende Witwe, Irmentrudis von Isenburg-Braunsberg, dem Kloster als Wiedergutmachungen für Schädigungen durch Heinrich machte. Das Kloster erhielt das Dorf Walsheim und dessen Kirche<ref>Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 121, Nr. 112, 113, 114</ref>. Den Regesta Imperii ist zu entnehmen, dass Heinrich 1251 mit der Reichsburg Kirkel belehnt wurdeworden sei<ref Name = "RIii">[http://www.regesta-imperii.de/regesten/5-1-2-staufer/nr/1251-04-00_1_0_5_1_2_977_454300-1-0-5-1-2-977-4543.html ?tx_hisodat_sources%5BitemsPerPage%5D=100&tx_hisodat_sources%5BorderBy%5D=50&tx_hisodat_sources%5BascDesc%5D=10&tx_hisodat_sources%5B%40widget_0%5D%5BcurrentPage%5D=10&tx_hisodat_sources%5Baction%5D=show&tx_hisodat_sources%5Bcontroller%5D=Sources&cHash=74ec55e79691a188d2135590eb0b9ee0#rinav Belehnung des Heinrich von Saarwerden mit der Reichsburg Kirkel in den Regesta Imperii]</ref>). Das ist auffällig, da aus den Wörschweiler Regesten vom 01. u. 02.fast 10.1242 hervorgeht, dass Heinrich 1242 verstorben ist<ref>Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler, veröffentlicht durch den Historischen Verein der Pfalz e.V., 1921, S. 121, Nr. 112, 113, 114</ref>Jahre nach seinem Tod nicht stimmig.
*Ludwig IV. von Saarwerden - bezeugt am 01.04.1243 durch eine Schenkungsurkunde von dessen Vater Ludwig III. (Bruder des Heinrich von Kirkel), seine Frau Agnes und ihres Sohn Heinrich<ref Name = "nr146">Hermann, Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler..., S. 37</ref> (vgl. auch Andreas Neubauer, Regesten ...<ref Name = "nr72a">Andreas Neubauer, Regesten des Klosters Werschweiler ..., S. 122, Nr. 118</ref>).
*'''Gruppe III'''
Auf Grundlage der gefundenen Gräber kann man schließlich eine dritte Gruppe bilden, diese umfasst auch ebenfalls die bislang entdeckten Gräber der Äbte. Der Autor konnte nicht alle Grabplatten entziffern bzw. identifizieren. Oftmals gelang dies dank der Veröffentlichung von Hermann Hahn, welche im Jahr 1900 bereits Fotografien enthielt<ref Name = "nr22">Hermann Hahn, Die Grabsteine...S. 47ff</ref>. Somit war ein Abgleich möglich. Es ist davon auszugehen, dass viele der Inschriften vor über 100 Jahren noch weniger verwittert waren.
[[Datei:Arkosol Tumba.jpg|thumb|200px|rechts|Der Bogen des Arkosol-Tumbengrabs im südlichen Querschiff]]
Aufgrund der Integration des Arkosol in diesem älteren Teil des Kirchenbaus, ging Schmoll gen. Eisenwerth davon aus, dass sich hier die Gräber der Stifterfamilie befanden haben könnten. Als weitere Grablege für die Stifterfamilie vermutet er den nördlichen Kapellenanbau<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>. Hier könnte man an auch an eine notwendige Umbettung aus dem nördlichen Arkosol denken. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei der Frau im südlichen Arkosol um Gertrud von Saarwerden handeln könnte. Nachzuweisen ist das bislang nicht. Über den Verbleib des Skeletts trifft Schmoll 1981 keine Aussage<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>. Interessant wäre, ob es verbliebene DNA für einen Abgleich mit der DNA von Verwanden gibt, zum Beispiel [http://de.wikipedia.org/wiki/Leo_IX. Papst Leo IX.] oder dessen Großtante [http://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Metz Adelheid von Metz]. Geht man davon aus, dass es zwei Arkosol-Doppelgräber gegeben hat, so kämen für diese Friedrich I. und seine Frau Gertrud, sowie deren Sohn Folmar I. und dessen Frau Stephanie in Betracht. Im Kloster Eberbach war eine solche Wandnische Ruhestätte der ersten Äbte<ref>[https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Eberbach#/media/File:Kloster_Eberbach_Wandgrab_Offenes_Grab_Abt_Ruthard_Abt_Arnold_Abt_Gerhard.JPG Wandnischengrab Kloster Eberbach]</ref>.
Weitere Grabstätten von Stiftern vermutet Feldhaus in der ersten Bauphase der Vorhalle (Paradies), auf diesem Weg sollte seiner Ansicht nach das ursprüngliche Bestattungsverbot von Laien in der Klosterkirche umgangen werden<ref>Dr. Heribert Feldhaus, Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal/Gutenbrunnen Wörschweiler, S 10</ref>. Wie man aus Schmolls Schmoll von Eisenwerths Ausführungen zum Arkosol-Tumbengrab (s.o.) ableiten kann, galt dieses Verbot für die unmittelbaren Stifter nicht. Dennoch mag Feldhaus' Vermutung für die Zeit nach dem Observanzwechsel zutreffen, da die den Benediktinern nachfolgenden Zisterzienser erheblich länger an diesen Regeln festhielten<ref Name = "nr6b">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 7f</ref>. Vgl. auch oben.
[http://cure-modern.eu/fileadmin/cure_modern/downloads/CUReMODERN_Fachtagung_Praesentation_Feldhaus_de Fotos von Öffnungen der Gräber im Kapitelsaal] werden in einer Präsentation von Dr. Heribert Feldhaus gezeigt.
 
Zwischenzeitlich haben Grabungen die Existenz von Gräbern in der Vorhalle bestätigt - die Veröffentlichung steht noch aus<ref Name = "ME1"> Auskunft Denkmalpflege d. Stadt Homburg, 02.12.22</ref>.
'''Am Langhaus- bzw. Querhaus der Kirche'''
“CONRADUS ABBAS WERNESVILLARENSIS † 14.02.1355”
Die dort angegebene Jahreszahl weicht also ab. Dennoch kann aufgrund der Kombination von Namen und Todestag davon ausgegangen werdernwerden, dass es sich um die selbe Person handelt.
Die Inschrift der Grabplatte aus der '''nördlichen Seitenkapelle''' ist lt. Hahn zu interpretieren als:
''“† Anno domini 1475. 3. idus Augusti (12.08.) obiit Theobaldus armiger de Ninßwiler, cuius anima requiescat in pace. Amen''”.<ref Name = "nr45">Hermann Hahn, Die Grabsteine des Klosters Wörschweiler, erschienen in Vierteljahresschrift für Wappen-, Siegel- und Familienkunde, Berlin 1900, S. 8282f</ref> Herrmann Hahn gibt zu dem Wappen an: "In dem Wappenbuche 71 B 7 des Kgl. Kupferstich=Kabinetts zu Berlin findet sich auf S. 250' eine Abbildung des Wappens: 'Nenßwiler'. In rothem Felde ein weißer Rautenbalken. Hz.: offener rother Flug mit Schildbild."[sic]<ref Name = "nr45"></ref> Die Angabe "71 B 7" ist nicht (mehr?) korrekt, das von Hahn beschriebene Wappen findet man auf Seite 250 des Wappenbuchs "77 B 5" des Kupferstichkabinetts Berlin.
Das Wappen entspricht augenscheinlich nicht dem der Kirkeler[[Datei:Ninsweiler.jpg|thumb|120px|rechts|Quelle/Kasteler, da hier Rauten Foto: Kupferstichkabinett. Staatliche Museen zu sehen sind und kein Zackenbalken.Berlin]]
Bei „Ninßwiler“ handelt es sich um das heutige Nünschweiler in der Südwestpfalz.
Die Platte liegt in dem Bereich, in welchem Schmoll gen. Eisenwerth Gräber der Stifterfamilie vermutete - unweit des Arkosoltumbengrabs. Der Bereich wurde von Grabräubern durchwühlt<ref>J.A. Schmoll gen. Eisenwerth, Wie sah die mittelalterliche Baugruppe auf dem Wörschweiler Klosterberg aus? in „Kloster Wörschweiler 1181 – 1981“, Homburger Hefte, 1981, S. 29</ref>.
 
Gebeine befinden sich unter dieser Steinplatte keine<ref Name = "ME1"> Auskunft Denkmalpflege d. Stadt Homburg, 02.12.22</ref>.
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